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Kennblätter
Makrozoobenthos (Stand: 15.10.2020 )
1 - Allgemeines
In diesem Kapitel werden das Kennblatt-Thema als auch die zuständigen Institutionen und Fach-Arbeitsgruppen bzw. Expertenkreise benannt sowie Störungen und Beeinflussungen beschrieben.
1.1 Themenbereich
D6, 1 - Biodiversität – Benthische Habitate / Unversehrtheit des Meeresgrunds
Biologisches Monitoring - Fauna
1.2 Definition
Unter Makrozoobenthos werden in diesem Kennblatt alle am und im Weich- und Hartboden sowie auf Pflanzen lebenden wirbellose Organismen verstanden, die von einem Sieb mit 1 mm Maschenweite zurückgehalten werden. In den Ästuaren und Schlicksedimenten werden auch kleinere Siebweiten verwendet.
1.3 Zuständige Behörde(n)
Bund/Länder* | verantwortliche Behörden |
---|---|
Bund | BfN , UBA , BfG , BSH |
Hamburg | BUKEA HH |
Mecklenburg-Vorpommern | LUNG MV |
Niedersachsen | NLPV NI , NLWKN |
Schleswig-Holstein | LKN.SH / NPV , LfU SH |
Sonstige |
* An der gemeinschaftlichen, föderalen Umsetzung der Aufgaben des Meeresschutzes sind folgende Ministerien von Bund und Küstenländern beteiligt:
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
- Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
- Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen (SKUMS HB)
- Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (BUKEA HH)
- Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern (LM MV)
- Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU NI)
- Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN SH)
1.4 Arbeitsgruppe
BLANO-Facharbeitsgruppe Benthos und benthische Lebensräume (Fach-AG Benthos)
1.5 Gefährdung
Indikatorische Eignung
Das Makrozoobenthos ist unter anderem ein Indikator für folgende Belastungen und Auswirkungen:
- Das Makrozoobenthos zeigt frühzeitig indirekte Eutrophierungseffekte an. Dabei kommt es zu Veränderungen in der Artenzusammensetzung und der Biomasse. Außerdem können unter anderem eutrophierungsbedingte Sauerstoffdefizite zum Absterben des Makrozoobenthos führen.
- Effekte von Maßnahmen am Gewässerboden, Baggerungen, Verklappungen, Bauwerke, Schleppnetzfischerei
- Schadstoffeintrag
- Änderungen in der Morphologie und Hydrographie
- Klimaänderungen
2 - Überwachungsanforderungen
Im Rahmen der Meeresumweltüberwachung sind die bestehenden Anforderungen von EU-Richtlinien, regionalen Abkommen und rechtlichen Vorgaben (nationale und länderspezifische Gesetzgebung) zu berücksichtigen. Neben allgemeinen Anforderungen (s. Startseite - Akkordion "Vorgaben für die Überwachung des Meeres durch Richtlinien und Übereinkommen") gelten themenbezogen spezifische Mindestanforderungen an das Monitoring. Es erfolgt eine Zuordnung zum räumlichen Geltungsbereich der Richtlinien.
Spezifische Anforderungen
Räumliche Zuordnung der Richtlinien
AWZ | 12-sm-Zone | Küstengewässer 1) | Übergangsgewässer | |
---|---|---|---|---|
MSRL | x | x | x | - |
FFH-RL | x | x | x | x |
WRRL | - | - | x | x |
HELCOM | x | x | x | - |
OSPAR | x | x | x | x |
TWSC | - | - | - | x |
1) bei WRRL: Basislinie plus eine Seemeile
MSRL
Nach der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (Art. 11) müssen Überwachungsprogramme erstellt werden, welche die in der nach Artikel 8 erstellten Anfangsbewertung bewerteten Merkmale (Anhang III, Tab. 1 der MSRL) umfassen soll, unter anderem das Makrozoobenthos. Dabei müssen die nach Artikel 10 festgelegten Umweltziele sowie die in Anhang V MSRL explizit gelisteten Aspekte berücksichtigt werden.
Konkrete Bewertungskriterien mit möglichem Bezug zum Makrozoobenthos entsprechend der Vorgaben des Kommissionsbeschlusses (2017/848/EU) [2] werden im Bericht zum Guten Umweltzustand (GES, Art. 9) genannt.
Die Überwachungsprogramme müssen innerhalb der Meeresregion bzw. -unterregion kompatibel und mit anderen Richtlinien (FFH, VRL, WRRL) vereinbar sein. Eine Festlegung der hieraus erwachsenden Anforderungen an Überwachungsprogramme bedarf noch einer (inter-) nationalen Abstimmung. Die nationalen Überwachungsprogramme nach Art. 11 MSRL wurden 2014 erstmals berichtet und werden 2020 aktualisiert.
Ergebnisse der Makrozoobenthosüberwachung werden v.a. zur Beurteilung der benthischen Lebensgemeinschaften als Aspekt der Beschaffenheit und Diversität der Habitate (D1), der indirekten Auswirkungen der Nährstoffanreicherung durch flächenhaften Sauerstoffmangel (D5), des Zustands des Meeresgrundes (D6) sowie ggf. als Abundanz/Verteilung von wichtigen trophischen Schlüsselgruppen (D4) und des Vorkommens nicht-einheimischer Arten (D2) benötigt.
Zur Bewertung des Meeresbodens nach MSRL wird unterschieden zwischen den weitverbreiteten benthischen Lebensräume (BHT, „Broad Habitat Types“, laut KOM-Beschluss 2017/848/EU, dort auf Deutsch übersetzt als „Benthische Biotopklassen“) und den besonders geschützten benthischen Lebensräume (OHT, „Other Habitat Types“, laut KOM-Beschluss 2017/848/EU, dort auf Deutsch übersetzt als „Andere Lebensraumtypen“).
Nach Artikel 10 müssen die Mitgliedsstaaten auf der Grundlage der Anfangsbewertung 2012 und der Bewertung 2018 (Art. 8) für jede Meeresregion bzw. -unterregion Umweltziele für ihre Meeresgewässer festlegen, die mit Konkretisierung der operativen Umweltziele als Richtschnur für die Erreichung eines guten Umweltzustands der Meeresumwelt (GES, Art. 9) dienen. Der deutsche Bericht zu den Umweltzielen wurde erstmals im Juli 2012 sowie eine Aktualisierung im Juli 2018 an die EU gemeldet. Der Zustand der benthischen Lebensgemeinschaften und die Ausdehnung der benthischen Lebensräume ist dabei explizit im Ziel "Meere ohne Beeinträchtigungen der marinen Arten und Lebensräume durch die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten" angesprochen, dient aber auch als Aspekt in der Beurteilung der Auswirkungen von Belastungen, die in anderen Zielen thematisiert werden.
FFH-RL
Diese Richtlinie hat zum Ziel, zur Sicherung der Artenvielfalt durch die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen im europäischen Gebiet der Mitgliedstaaten, für das der Vertrag Geltung hat, beizutragen (Artikel 2, Absatz 1). Das Makrozoobenthos ist bei der Überwachung des Erhaltungszustandes der Lebensräume (Lebenraumtypen) als Komponente zu berücksichtigen (Siehe Liste der Kennblätter zu den Lebensraumtypen in Abschnitt 2.1).
Die Mitgliedstaaten überwachen den Erhaltungszustand der in Artikel 2 genannten Arten und Lebensräume, wobei sie die prioritären natürlichen Lebensraumtypen und die prioritären Arten besonders berücksichtigen.
Lebensraumcharakterisierende Arten des Makrozoobenthos sind im Zusammenhang mit den betreffenden Lebensräumen zu überwachen. Siehe Kennblätter zu den FFH-LRTen:
- überspülte Sandbänke (pdf-Download) (Natura 2000 Code 1110)
- Ästuarien (pdf-Download) (Natura 2000 Code 1130)
- Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt (pdf-Download) (Natura 2000 Code 1140)
- Lagunen des Küstenraumes (pdf-Download) (Natura 2000 Code 1150)
- Flache große Meeresarme und -buchten (pdf-Download) (Natura 2000 Code 1160)
- Riffe (Natura 2000 Code 1170)
Das Makrozoobenthos muss im Zusammenhang mit der Überwachung der marinen Lebensraumtypen erfasst werden. Die Überwachungsfrequenzen leiten sich aus den Berichtsfrequenzen (alle 6 Jahre) ab.
Der "Erhaltungszustand" eines natürlichen Lebensraums wird unter anderem definiert über den Erhaltungszustand der für ihn charakteristischen Arten. (s. Kennblätter zu den jeweiligen Lebensräumen)
WRRL
Der ökologische Status der biologischen, chemischen und hydromorphologischen Parameter wird an einem definierten Referenzzustand bemessen. Angestrebt wird ein "guter" ökologischer Zustand für alle Oberflächengewässer bis 2015: "Der Grad der Vielfalt und der Abundanz der wirbellosen Taxa liegt geringfügig außerhalb des Bereichs, der den typspezifischen Bedingungen entspricht. Die meisten empfindlichen Taxa der typspezifischen Gemeinschaften sind vorhanden." (Siehe WRRL Anhang V Abschnitt 1.2.3 - 1.2.4). Für stark veränderte Gewässer (HMWB) ist der Zielzustand nicht der „Gute ökologische Zustand“ sondern das „Gute ökologische Potenzial“ was niedrigere Zielstandards und eine veränderte Bewertungsmethodik zulässt (WHG §27).
WRRL - Artikel 8, Absatz 1
Gemäß der WRRL und der OGewV muss die benthische wirbellose Fauna als Qualitätskomponente im Rahmen der überblicksweisen Überwachung in Übergangs- und Küstengewässern mindestens einmal im Jahr alle 1-3 Jahre untersucht werden (Siehe OGewV Anlage 9 und Anhang V, Abschnitte 1.3.3 und 1.3.4: Überwachung der benthischen wirbellosen Fauna in Küsten- und Übergangsgewässern). Zusätzlicher Überwachungsaufwand ist in Wasserkörpern erforderlich bei Nichterreichen des guten Zustands (operative Überwachung) und unklaren Belastungsursachen (Überwachung zu Ermittlungszwecken)(s. OGewV,§ 9, Anlage 9).
HELCOM
Ecological Quality Objectives
- Gesunde Meeresumwelt in der Ostsee, in der die verschiedenen biologischen Komponenten im Gleichgewicht zueinander stehen. Die Umwelt soll in einem guten ökologischen Zustand sein und für nachhaltige ökonomische und soziale Belange genutzt werden können. (HELCOM 25/2004).
- Der Baltic Sea Action Plan [5] fordert unter anderem eine von Eutrophierungserscheinungen unbeeinflusste Ostsee mit natürlicher Verbreitung und Vorkommen von Pflanzen und Tieren (Eutrophierungssegment). Im Segment zur Biodiversität steht die naturnahe Funktionalität von Ökosystemen und Habitaten im Vordergrund, wobei Makrozoobenthos-Gemeinschaften eine besondere Rolle spielen.
HELCOM - COMBINE
Das COMBINE-Manual führt Makrozoobenthos als verpflichtende "Core Variable" auf. Die jährlich notwendige Überwachung steht im Zusammenhang mit dem "response of the different biological compartments" in Bezug auf Eutrophierung (siehe Combine Manual Abschnitt C, Annex C-8). Dabei stehen als Eutrophierungseffekte im Vordergrund:
- Zunahme der Biomasse
- Abnahme der Artendiversität
- Schädigung und Absterben des Makrozoobenthos im Falle von Sauerstoffmangel.
HELCOM - Baltic Sea Action Plan
Eine Reihe von EcoQOs werden von HELCOM für alle vier Segmente - Eutrophierung, gefährliche Substanzen, Biodiversität und Naturschutz sowie maritime Aktivitäten - des Baltic Sea Action Plans beschrieben, wobei das Makrozoobenthos insbesondere für die Segmente Eutrophierung und Biodiversität zu erfassen ist.
Im HELCOM Monitoring Manual werden die Themen dieses Kennblattes unter dem folgenden Programmpunkt (programme topic) betrachtet: Species distribution and abundance (benthic community)
OSPAR
Eutrophierungsstatus nach OSPAR (Common Procedure)
"Übergreifendes Ziel ist es, bis 2010 einen gesunden Zustand der Meeresumwelt zu erreichen, in der keine Eutrophierung auftritt."
Ökologische Qualitätsziele (Ecological Quality Objectives)
- Nährstoffe und Eutrophierungseffekte: Einfluss der Eutrophierung auf Änderungen und Absterben des Makrozoobenthos - Es soll kein Absterben des Makrozoobenthos auftreten, das durch eutrophierungsbedingte Sauerstoffdefizite und/oder das Auftreten von toxischen Algen zurückzuführen ist.
- Dichte empfindlicher Arten
Siehe auch überarbeitete Liste der EcoQOs (OSPAR Commission 2010, Anhang 10) und Kennblatt Biologische Effekte (Imposex bei der nordischen Purpurschnecke Nucella lapillus).
OSPAR - JAMP-Common Procedure
Verfahren für die Bestimmung des Eutrophierungszustandes der OSPAR-Meeresregion.
Makrozoobenthossterben sind im Falle des Auftretens als sekundäre Eutrophierungseffekte in Problemgebieten und potentiellen Problemgebieten zu erfassen.
OSPAR - JAMP (Siehe Theme B: Biological Diversity and ecosystems)
- Überwachung der Verbreitung von Arten und Lebensräumen.
- Bewertung des Ökosystemzustands, um den Umfang der anthropogenen Beeinträchtigung zu bestimmen.
OSPAR - Liste der beeinträchtigten und/oder abnehmenden Arten und Lebensräume
Die OSPAR-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, alle schützenswerten Arten und Habitate zu erfassen. Diese Liste wird von OSPAR als Richtschnur verwendet, um zukünftig Prioritäten bei weiteren Arbeiten zur Erhaltung und zum Schutz der marinen Biodiversität zu setzen.
OSPAR erarbeitet momentan Monitoringanweisungen für die Arten und Lebensräume der Liste.
Bisher werden folgende Arten auf dieser Liste geführt, die auch in den deutschen Gewässern vorkommen:
- Arctica islandica (Linnæus, 1767),
- Nucella lapillus (Linnæus, 1758),
- Ostrea edulis (Linnæus, 1758).
Und die POSH habitats:
- Intertidal Mytilus edulis beds on mixed and sandy sediments
- Intertidal flats
- Ostrea edulis beds
- Sabellaria reefs
- Zostera beds
OSPAR - Mapping European Seabead Habitats (MESH)
Im Rahmen von OSPAR wurden Arten und Habitate im MESH-Programm festgelegt bzw. beschrieben. Dafür wird eine Monitoringstrategie entwickelt. Diese wird auch die "Ecological objectives" berücksichtigen (Siehe 2.2 Umweltziele).
TWSC
Der Einfluss von Änderungen in den Einträgen von Nährstoffen und Schadstoffen sowie des Salzgehaltes und der Exposition auf das Makrozoobenthos soll erfasst werden. Hierzu müssen Veränderungen der natürlichen Prozesse, Artenzusammensetzung, Abundanzen (Dominanzen) und Biomasse des Makrozoobenthos über die Zeit beobachtet werden.
Ein weiteres Ziel ist es, eine günstige Nahrungsverfügbarkeit (für höhere trophische Ebenen) zu erreichen (siehe TMAP-Manual Chapter 2, Teil 2).
Trilaterales Ziel:"Eine zunehmende Fläche und eine natürlichere Verbreitung und Entwicklung natürlicher Muschelbänke, Sabellaria-Riffe und Zostera-Flächen."
TMAP - Wattenmeerplan (Stade-Deklaration 1997)
Das Monitoring Programm für Makrozoobenthos lehnt sich an das JAMP-Programm an (siehe daher OSPAR). Muschelbänke und Sabellaria-Riffe (Niedersachsen) sind in der Stade-Deklaration als trilaterale Targets festgelegt worden (siehe Abschnitt 2.2).
(Wattenmeerplan 2010, siehe unter Kap. 2.1)
3 - Messkonzept
In Kapitel 3 wird die Überwachung aller Meeres-, Küsten- und Übergangsgewässer entsprechend den Anforderungen nach u.a. MSRL, WRRL, FFH-RL, VRL, OSPAR, HELCOM und TWSC dargestellt. Die Beschreibung des Messkonzepts enthält die Messparameter mit Methoden und Standards zur Datenerhebung, die räumliche und zeitliche Auflösung des Messnetzes und Angaben zur Datenhaltung bzw. –verfügbarkeit.
Die nationalen Messprogramme (Kapitel 3.2) bilden im Sinne eines Baukastensystems die kleinste Einheit in der Meeresumweltüberwachung und beschreiben das Wer - wie - was - wo - und - wann. Die Messprogramme können unterschiedlichen Überwachungsanforderungen dienen. So bedient z.B. das Wasser-Messprogramm für Schadstoffe in der Ostsee sowohl die Monitoringanforderungen nach HELCOM als auch der MSRL.
Aufbauend auf diesen nationalen Messprogrammen folgt das MSRL-Monitoring einer eigenen Struktur mit Monitoring-Strategien (in der 1. Berichtsperiode: Monitoringprogramme) und Monitoring-Programmen (in der 1. Berichtsperiode: Subprogramme). Die Monitoringstrategien und Monitoringprogramme sind dabei Berichtsebenen, die eine vergleichbare EU-weite Berichtserstattung gewährleiten sollen.
3.1 Beschreibung des Messnetzes
[Kartenentwurf Nordsee 2020]
[Kartenentwurf Ostsee 2020]
Das Messkonzept wurde aufgrund der in Kapitel 2.1 dargelegten internationalen Verpflichtungen erstellt. Das Monitoringprogramm für die MSRL wurde erstmals im Juli 2014 an die EU gemeldet und 2020 ergänzt und überarbeitet. Eine detaillierte Beschreibung der Verfahren ist der Muster-Standardarbeitsanweisung ( SOP MZB) für Laboratorien des BLMP s zu entnehmen. In den jeweiligen Kapiteln wird hier auf die entsprechende SOP verwiesen.
Nordsee
Abbildung 1: Messnetz für die Überwachung des Makrozoobenthos in der Nordsee. Abbildung 1 als PDF-Dokument
Ein repräsentatives Stationsnetz erweitert das bestehende WRRL Messnetz mit zusätzlichen MSRL Stationen, diese müssen z.T. noch festgelegt werden. Vorschläge für Untersuchungsstationen in den Küsten- und Übergangsgewässern der Länder liegen vor und werden für die WRRL Bewertung genutzt.
Das MSRL-Monitoring zur Bewertung der benthischen Lebensräume befindet sich in der Entwicklung. Es umfasst die weitverbreiteten (BHT, „broad habitat types“) und die besonders geschützten benthischen Lebensräume (OHT, „other habitat types“).
Küstengewässer und Übergangsgewässer
In Niedersachsen werden 9 Stationen im Sublitoral und 3 Stationen (plus 1 Transekt TMAP ) im Eulitoral in den Küstengewässern 1-2 mal jährlich für das überblicksweise Monitoring des Makrozoobenthos beprobt. Für die MSRL sind zurzeit weitere Stationen im Küstenmeer im Praxistest. Hinzu kommen Stationen in den Übergangsgewässern (siehe unten) sowie die operative Überwachung. Dabei werden die unterschiedlichen Sedimente und Wassertiefen berücksichtigt.
Das Makrozoobenthos in den Küstengewässern Schleswig-Holsteins wird jährlich einmal an 6 Sublitoralstationen und auf Helgoland (Tiefe Rinne, Felswatt, Laminariakrallen) beprobt. Das Wattenmeer ( Eulitoral ) wird an 6 Stationen 1-2 mal untersucht. Makrozoobenthos ist ein bedeutsames, prägendes und charakterisierendes Element der Lebensraumtypen ( LRT ). Daher ist zur Bewertung des Zustandes der LRT und der Schutzgebiete sowie der Gewässergüte die Beprobung und zum Teil eine flächenhafte Erfassung der jeweils wichtigsten Habitate des LRT oder des Gewässers notwendig. Im Einzelfall muss für die Bewertung entschieden werden, welche Habitate/Ökotope den Gewässerzustand am besten charakterisieren. Das Monitoring verschiedener LRT sowie weiterer Stationen im Küstenmeer für die MSRL ist in der Entwicklung.
In beiden Ländern wird ein Miesmuschelmonitoring im Rahmen des Muschelmanagements durchgeführt (siehe unten).
In den Übergangsgewässern ist jeweils 1 Transekt pro Salinitätszone mit Sub- und Eulitoralstationen sowie die Nutzung der jährlichen BfG Stationen vorgesehen (Ästuarmonitoring).
Hohe See/ AWZ
Von 2008 bis 2011 führte das IOW im Auftrag des BSH das biologische Monitoring in der AWZ der Nordsee durch, seit 2012 ist es ausgesetzt.
Muschelbänke
Neben den punktuellen Überwachungen an den Stationen des dargestellten Messnetzes werden flächenhafte Untersuchungen zur Erfassung der eulitoralen Muschelbänke durchgeführt (Messprogramm-Nr. 57). Bei den sublitoralen Muschelbänken müssen die Kenntnisse zur Lage und Größe für eine Einbindung ins Monitoring noch vervollständigt werden.
Ostsee
Abbildung 2: Messnetz für die Überwachung des Makrozoobenthos in der Ostsee. Abbildung 2 als PDF-Dokument
Ein repräsentatives Stationsnetz erweitert das bestehende WRRL Messnetz mit zusätzlichen MSRL Stationen, diese müssen z.T. noch festgelegt werden. Untersuchungsstationen in den Küstengewässern der Länder liegen vor und werden für die WRRL Bewertung genutzt.
Das MSRL-Monitoring zur Bewertung der benthischen Lebensräume befindet sich in der Entwicklung. Es umfasst die weitverbreiteten (BHT, „broad habitat types“) und die besonders geschützten benthischen Lebensräume (OHT, „other habitat types“).
Küstengewässer und Übergangsgewässer
Für das Monitoring der Weichböden werden an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste einmal jährlich im Frühjahr die Flachwasserbereiche (< 15 m Wassertiefe) an 14 Stationen beprobt. Die tiefen Schlickbereiche (> 15 m Wassertiefe) werden aufgrund der saisonalen Sauerstoffdefizite im Herbst an 17 Stationen aufgesucht.
An der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste umfasst das HELCOM-Messprogramm die Untersuchung der Fauna der Weichböden an 15 Stationen der Außenküste (jenseits der 1-Seemeilengrenze) im Tiefenbereich 10 - 26 m Wassertiefe, an denen einmal jährlich im Herbst jeweils 3 Proben genommen werden. Das WRRL-Monitoring (bis zur der 1-Seemeilengrenze) umfasst ca. 40 Transekte, an den alle 2 Jahre im Frühjahr (Weichboden) bzw. im Sommer (Phytal) 10 Proben entnommen werden.
Hohe See/ AWZ
Das Messnetz für die AWZ in der Ostsee umfasst 8 Weichboden-Stationen, die einmal pro Jahr im Oktober/November vom IOW im Auftrag des BSH beprobt werden. Die ausgewählten Stationen sind traditionell die HELCOM-Stationen, die seit Anfang der 1980er Jahre regelmäßig untersucht werden. Die Stationen liegen in küstenfernen Seegebieten (entweder in der AWZ oder im 12 sm Hoheitsgebiet). Eine Ausnahme bildet die zusätzliche Station 18, die vor der Küste von Kühlungsborn in 20 m Wassertiefe liegt. Da für diese Station ebenfalls lange Messreihen vorliegen und dieser Abschnitt der Küste indikativ für Sauerstoffmangel und für Einstromlagen aus der Kieler Bucht ist, wurde sie ebenfalls in die Messnetzroutine aufgenommen.
3.2 Monitoring-Aktivitäten
- BfN
- LKN.SH
- LfU SH
- NLPV NI
- NLWKN
Das Monitoring von küstennahen Riffen ist aktuell in Entwicklung.
Die Muschelbänke werden seit 2011 regelmäßig untersucht.
Auf Helgoland werden seit 2008 Laminariakrallen im Felswatt (Tiefe Rinne) beprobt und mit dem MarBIT-Verfahren bewertet.
Seit 2014 wird in der AWZ regelmäßig im Rahmen des FFH-Monitorings für den FFH-LRT Riffe die Phytalfauna auf Steinen beprobt und erfasst.
- Ausschließliche Wirtschaftszone
- Hoheitsgewässer
- Küstengewässer (WRRL)
Gemäß Verpflichtungen WRRL, MSRL, FFH, OSPAR, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
- ANSDE_MS / Deutsche Nordsee
- Oslo-Paris-Kommission (Oslo-Paris-Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks)
Der Beschluss der Kommission vom 12.6. 2017 zu Methodischen Standards bei der Umsetzung des Guten Umweltzustands der Meeresgebiete (EU/2017/848) setzt im Gegensatz zum vorherigen Beschluss (EU/2010/477) auf eine klare Zuordnung von Kriterien und den Deskriptoren. Für die benthischen Lebensräume ist vor allem der Bezug zu D6 (Integrität des Meeresbodens) mit 5 Kriterien (D6C1-C5) für das Monitoring zu berücksichtigen. Aber auch für die Deskriptoren D1 (Diversität), D2 (Neobiota), D4 (Nahrungsnetze) und D5 (Eutrophierung) sind ggfs. benthische Daten zu verwenden. Dabei ist aus dem bisherigen Anhang III der Richtline (EU2008/56) eine Aktualisierung und Konkretisierung zu biologischen Merkmalen und den Belastungen in Form einer Richtlinie veröffentlich worden ( RL EU/2017/845).
Mess-Programme (Nordsee)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Nicht-einheimische Arten - Abundanz und/oder Biomasse - Fauna
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Wirksamkeit von Maßnahmen
Gemäß Verpflichtungen WRRL, MSRL, FFH, OSPAR, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
AWZ: Monitoring des FFH-LRT 1170 Riffe durch Videomonitoring
Küstennah: Muschelbänke
Helgoland: Es werden Laminariakrallen im Felswatt (Tiefe Rinne) beprobt und mit dem MarBIT-Verfahren bewertet.
- Fernüberwachung
- Flugzeugbasierte Fernerkundung
- In-situ Probenahme Küste
- In-situ Probenahme küstenfern
- OSP-009 | OSPAR CEMP Guideline: Common indicator: Condition of benthic habitat communities (BH2) - common approach (Agreement 2018-06)
- OTH | Other monitoring method
Andere Monitoringmethoden entsprechend FFH und WRRL.
Makrozoobenthos - Nordsee - Muschelbänke
Methoden:
Verbreitung im Eulitoral:
Lage und Ausdehnung des Gesamtbestandes der Miesmuschelbänke werden auf der Grundlage von Luftbildern mittleren Maßstabs und zum Teil GPS-basierter Begehungen ermittelt.
Verbreitung im Sublitoral:
Die akustische Fernerkundung kann in Verbindung mit Videoaufnahmen, Greifer- und Dredgeproben und Tauchereinsätzen die Möglichkeit bieten, die sublitorale Verbreitung von Muschelbänken, Seegraswiesen, Riffen und Sandbänke zu erfassen. Dem Einsatz der optischen Fernerkundung ist aufgrund der hohen Trübung im Wattenmeer Grenzen gesetzt. Ergebnisse über den Einsatz der akustischen Fernerkundung liegen seit 2011 (Bartholomä & Holler, 2011) und abgestimmten Standards mit der Kartieranleitung für die AWZ ( BSH 2017) sowie diversen Dokumenten zu den Küstengewässern der Länder vor. Eine auf Küstengewässer angepasste Kartieranleitung für die Nordsee soll 2021 abgestimmt sein.
Zustand:
Miesmuscheln sind typische Habitatbildner des Wattenmeeres. Die Überwachung muss auch im Rahmen der Überwachung biogener Riffe - 1170 (im Sublitoral ) und vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt - 1140 (im Eulitoral ) durchgeführt werden (siehe auch: Monitoringhandbuch FFH- LRT ).
Zur Ermittlung der Qualität von Miesmuschelbänken werden ausgewählte Muschelbänke im Gelände untersucht und beprobt. Die Qualität einer Miesmuschelbank ergibt sich anhand folgender populationsbiologischer Parameter:
- Flächenausdehnung der Bank
- Bedeckung (prozentualer Anteil der muschelbesetzten Beete an der Gesamtfläche einer Muschelbank)
- Besatz (prozentualer Anteil der muschelbesetzten Flächen auf den Muschelbeeten)
- Biomasse (Lebendgewicht)
- Abundanz
- Längen-Häufigkeitsverteilung (Altersstruktur)
siehe Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), (Kapitel 9.1.2.7).
Begleitfauna und -flora
In Niedersachsen und Schleswig-Holstein werden an ausgewählten Stationen Proben zur Begleitfauna der Muschelbänke genommen. Eine Einbindung in die Bewertung nach WRRL und FFH-RL steht noch aus. Erste Bewertungsansätze der Begleitfauna eulitoraler Miesmuschelbänke in Schleswig Holstein nach WRRL und FFH-RL erfolgten mittels MarBIT (Büttger, 2017).
Allgemeine Anmerkung zum Parameter Biomasse:
Die WRRL fordert nicht die Bestimmung der Biomasse. Veränderungen in der Biomasse geben jedoch die ersten Anzeichen für Veränderungen der Eutrophierungsprozesse. OSPAR, TMAP und HELCOM zielen mit ihren Monitoringprogrammen direkt auf die Erfassung der Eutrophierungsprozesse ab. Die Bestimmung der Biomasse wird durch die FFH-Richtlinie, die MSRL , und die Meeresschutzkonventionen gefordert und wird deshalb durchgeführt.
Frequenzen:
Allgemein:
Die Überwachung der Muschelbänke wird an repräsentativen Standorten mindestens 1 mal pro Jahr im Frühjahr/Sommer durchgeführt.
Verbreitung:
Jährliche Überwachung. Auftreten, Verteilung, Ausdehnung und Qualität von Muschelbänken unterliegen größeren jährlichen Schwankungen. Um diese zwischen den Jahren und in den Bänken vergleichen und bewerten zu können, sind mindestens jährliche Erhebungen erforderlich. Zudem ist die Ausbildung auch von der jeweiligen Witterung (z.B. Sturmereignisse) abhängig.
Zustand:
1-2 x pro Jahr
Um eine höhere zeitliche Auflösung der Entwicklung im Jahresgang zu erhalten, werden einzelne Muschelbänke monatlich beprobt.
Auf Helgoland werden Laminariakrallen im Felswatt (Tiefe Rinne) beprobt und mit dem MarBIT-Verfahren bewertet.
Muschelbänke: jährlich
Laminariakrallen: jährlich
AWZ: alle 3 Jahre
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Oslo-Paris-Übereinkommen (OSPAR)
- Trilaterale Wattenmeerzusammenarbeit
- Wasserrahmenrichtlinie
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- Hartboden-Arten - Fauna
- #OSPAR-COND_BENT_HAB | Condition of Benthic Habitat Communities
- trends-new-records-nis-qsr23-ospar | Trends in New Records of Non-Indigenous Species (NIS) Introduced by Human Activities
Die erhobenen Daten sind bei den zuständigen Institutionen auf Nachfrage erhältlich.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee ( BLANO ); - Anderer Standard:
DIN EN ISO/IEC 17025
- BfN
- LKN.SH
- LfU SH
- NLPV NI
- NLWKN
Ähnliches Monitoring (Greifer) existiert schon bedeutend länger und bereits vor der Entwicklung von WRRL-Multimetrischen Indices (M-AMBI).
- Ausschließliche Wirtschaftszone
- Hoheitsgewässer
- Küstengewässer (WRRL)
- Übergangsgewässer (WRRL)
Gemäß Verpflichtungen WRRL, MSRL, FFH, OSPAR, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
- ANSDE_MS / Deutsche Nordsee
- Oslo-Paris-Kommission (Oslo-Paris-Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks)
Richtlinien spezifische Anforderungen
MSRLDie Monitoring-Programme (Nordsee)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Nicht-einheimische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate – Abgrenzung und Merkmale der Artengemeinschaften - Fauna
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Wirksamkeit von Maßnahmen
Gemäß Verpflichtungen WRRL, MSRL, FFH, OSPAR, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
Beprobung von Weichboden mit Greifern, Stechkasten, Stechrohr, Dredge, Baumkurre, Sonarsystemen und Videofahrt
- In-situ Probenahme Küste
- In-situ Probenahme küstenfern
- OSP-009 | OSPAR CEMP Guideline: Common indicator: Condition of benthic habitat communities (BH2) - common approach (Agreement 2018-06)
- OTH | Other monitoring method
Andere Monitoringmethoden entsprechend WRRL.
Makrozoobenthos - Nordsee - Ohne Muschelbänke - Eulitoral
Methoden:
Entnahme von Sedimentproben mithilfe von Stechkasten oder Stechrohr sowie zusätzlich visuell mit Einmessungen (z.B. Erfassung der Koordinaten zur Abgrenzung einer Gemeinschaft) oder Auszählungen (z.B. makroskopisch gut erkennbare Organismen einer Art/Flächeneinheit);
Siehe Prüfverfahren- SOP : Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Kapitel 9
Probenanzahl
Stechrohre/-kästen: 5 bis 10 Parallelen
Labormethoden
Bestimmung der Artenzusammensetzung, Abundanz und der Biomasse: Glühverlust oder Feuchtmasse (siehe Anmerkung zur Biomasse in Kapitel Muschelbänke). Die Größenklassen für Mollusken und Echinodermen sind gesondert zu bestimmen.
Siehe Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen im marinen Sedimenten (Weichboden), Kapitel 9
Frequenzen:
Durch die WRRL ist eine Mindestfrequenz für benthische wirbellose Tiere von 3 Jahren vorgesehen. Die Mindestfrequenz ist für Gewässer mit geringer natürlicher Variabilität und geringen Störfaktoren ausgewiesen. Die inneren und äußeren Gewässer in den deutschen Seegebieten unterliegen jedoch einer hohen natürlichen Variabilität und Dynamik. Das Messnetz ist deshalb so anzulegen, dass es dieser Variabilität in Zeit und Raum Rechnung trägt.
Dieses erfordert zumindest für einen Teil des Stationsnetzes eine häufigere Beprobung, um den Berichtspflichten nachkommen zu können. So zeigt die Auswertung der bisher laufenden Monitoringprogramme, dass für eine Trendanalyse teilweise eine jährliche Beprobung mit Probenahmen in verschiedenen Jahreszeiten zu empfehlen ist.
Die Zeitpunkte für die Probenahmen sind je nach Gewässertyp und Fragestellung abzustimmen. In der Nordsee ist die Überwachung des Makrozoobenthos in der Regel im Frühjahr/Sommer/Herbst durchzuführen (siehe auch SOP MZB, Kapitel 9).
Die MSRL fordert Aussagen zu jährlicher und jahreszeitlicher Variabilität (Anhang III, Tabelle 1) sowie zu Trends.
Makrozoobenthos - Nordsee - Sublitoral
Methoden:
- Van Veen Greifer 0,1 m²; 30 - 80 kg, van Veen Greifer 0.2 m²; eventuell Reineck-Kastengreifer und andere
- Rahmendredge, 1 m Breite, 0,5 - 1 cm Maschenweite bzw. Baumkurre (Überarbeitung der SOP ist in 2020 vorgesehen), Kieler Kinderwagen Maschenweite 1cm
- Siebe: 0,5 - 1 mm Maschenweite (in Übergangsgewässern zum Teil 250 µm)
- unterstützend sollen zukünftig verstärkt Sonarsysteme/ Videotechniken zum Einsatz kommen
Siehe Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Kapitel 9
Probenanzahl
Greifer: mindestens 5 Parallelen
Dredgen: mindestens 1 Hol
Labormethoden
siehe Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Kapitel 9
Frequenzen:
Für die WRRL ist eine Mindestfrequenz für benthische wirbellose Tiere von 3 Jahren vorgesehen. Die Mindestfrequenz ist für Gewässer mit geringer natürlicher Variabilität und geringen Störfaktoren ausgewiesen. Die inneren und äußeren Gewässer in den deutschen Seegebieten unterliegen jedoch einer hohen natürlichen Variabilität und Dynamik. Das Messnetz ist deshalb so anzulegen, dass es dieser Variabilität in Zeit und Raum Rechnung trägt.
Dieses erfordert zumindest für einen Teil des Stationsnetzes eine häufigere Beprobung, um den Berichtspflichten nachkommen zu können. So zeigt die Auswertung der bisher laufenden Monitoringprogramme, dass für eine Trendanalyse teilweise eine jährliche Beprobung mit Probenahmen in verschiedenen Jahreszeiten zu empfehlen ist.
Die Zeitpunkte für die Probenahmen sind je nach Gewässertyp und Fragestellung abzustimmen.
Die MSRL fordert Aussagen zu jährlicher und jahreszeitlicher Variabilität (Anhang III, Tabelle 1) sowie zu Trends.
In der Nordsee sollte die Überwachung des Makrozoobenthos in der Regel im Sommer / Herbst durchgeführt werden (siehe SOP MZB, Kapitel 9.)
Aufgrund der hohen zwischenjährlichen Variabilität erfolgt das Monitoring jährlich . Dies entspricht auch der Forderung nach OSPAR .
Die Zeitpunkte für die Probenahmen sind je nach Gewässertyp und Fragestellung abzustimmen.
Kies-, Grobsand- und Schillgründe: alle 2 Jahre
Sandbänke: jährlich
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Oslo-Paris-Übereinkommen (OSPAR)
- Trilaterale Wattenmeerzusammenarbeit
- Wasserrahmenrichtlinie
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- Weichboden-Arten - Fauna
- #OSPAR-COND_BENT_HAB | Condition of Benthic Habitat Communities
- trends-new-records-nis-qsr23-ospar | Trends in New Records of Non-Indigenous Species (NIS) Introduced by Human Activities
Die erhobenen Daten sind bei den zuständigen Institutionen auf Nachfrage erhältlich.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der Bund-/Länder- Arbeitsgemeinschaft ( BLANO ); - Anderer Standard:
DIN EN ISO/IEC 17025
- BfN
- LKN.SH
- LfU SH
- LUNG MV
- IOW
Gelegentlich (unregelmäßig über Jahre und Wasserkörper) wurde im Küstenmeer für die WRRL die Phytalfauna auf Steinen erhoben (für Bewertung mit MarBIT). Eine Methode zur Beprobung und Bewertung von flachen Steingründen und Riffen wird derzeit erarbeitet.
Seit 2014 wird in der AWZ regelmäßig im Rahmen des FFH-Monitorings für den FFH-LRT Riffe die Phytalfauna auf Steinen beprobt und erfasst.
- Ausschließliche Wirtschaftszone
- Hoheitsgewässer
- Küstengewässer (WRRL)
Gemäß Verpflichtungen MSRL, FFH, HELCOM, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
- Deutsche Ostsee / BALDE_MS
- Helsinki-Kommission (Helsinki-Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets)
Richtlinien spezifische Anforderungen
MSRL
Der Beschluss der Kommission vom 12.6. 2017 zu Methodischen Standards bei der Umsetzung des Guten Umweltzustands der Meeresgebiete (EU/2017/848) setzt im Gegensatz zum vorherigen Beschluss (EU/2010/477) auf eine klare Zuordnung von Kriterien und den Deskriptoren. Für die benthischen Lebensräume ist vor allem der Bezug zu D6 (Integrität des Meeresbodens) mit 5 Kriterien (D6C1-C5) für das Monitoring zu berücksichtigen. Aber auch für die Deskriptoren D1 (Diversität), D2 (Neobiota), D4 (Nahrungsnetze) und D5 (Eutrophierung) sind ggfs. benthische Daten zu verwenden. Dabei ist aus dem bisherigen Anhang III der Richtline (EU2008/56) eine Aktualisierung und Konkretisierung zu biologischen Merkmalen und den Belastungen in Form einer Richtlinie veröffentlich worden ( RL EU/2017/845).
Mess-Programme (Ostsee)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Nicht-einheimische Arten - Abundanz und/oder Biomasse - Fauna
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Wirksamkeit von Maßnahmen
Gemäß Verpflichtungen MSRL, FFH, HELCOM, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
Beprobung von Hartboden mit Rahmen, Fotorahmen, Sonarsystemen und Unterwasservideo. Erfassung der Artenvielfalt, Abundanz und Biomasse.
- In-situ Probenahme Küste
- In-situ Probenahme küstenfern
- HEL-032 | HELCOM Recommendations and guidelines for benthic habitat monitoring in the Baltic Sea
- OTH | Other monitoring method
Andere Monitoringmethoden entsprechend MSRL und FFH-RL.
Methoden:
Eine detaillierte Beschreibung der Methoden zu Makrozoobenthos-Untersuchungen auf marinen Hartböden muss entwickelt bzw. die Muster-Standardarbeitsanweisung SOP MZB für Laboratorien des BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee) muss angepasst werden.
Methoden der Beprobung
- An Hartböden: Rahmen
- Siebe: 1 mm Maschenweite
- Rahmen mit Netzbeutel (250 µm) für Phytalfauna (MarBIT)
- unterstützend sollen zukünftig verstärkt Sonarsysteme zum Einsatz kommen
- Taucher
- Video
Probenanzahl
Rahmen: 10 - 20 Parallelen (MarBIT)
Labormethoden
Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten muss für Hartboden angepasst werden
Zusätzliche Parameter:
siehe Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Kapitel 9
Frequenzen:
Für die WRRL ist eine Mindestfrequenz für benthische wirbellose Tiere von 3 Jahren vorgesehen. Die Mindestfrequenz ist für Gewässer mit geringer natürlicher Variabilität und geringen Störfaktoren ausgewiesen. Die inneren und äußeren Gewässer in den deutschen Seegebieten unterliegen jedoch einer hohen Variabilität und Dynamik. So kann es in einigen Jahren im Spätsommer und Herbst durch Sauerstoffmangel als Folge der Eutrophierung zu einem Absterben vieler Bodentiere kommen. Diese indikativen Ereignisse könnten bei einem dreijährigen Probenahmerhythmus unbemerkt bleiben. Auch die Populationsdynamik einiger für das System wichtiger, kurzlebiger Arten wie z.B. der kleinen Pfeffermuschel (Abra alba) wäre nicht erkennbar. Das Messnetz ist deshalb so anzulegen, dass es dieser Variabilität in Zeit und Raum Rechnung trägt. Dieses erfordert eine häufigere Beprobung, um den Berichtspflichten nachkommen zu können. So zeigt die Auswertung der bisher laufenden Monitoringprogramme, dass für eine Trendanalyse eine jährliche Beprobung zu empfehlen ist. Dieses erfordert auch das verwendete Bewertungssystem MarBIT (Berg et al. 2015). Für die weiteren Stationen, die zur Erfassung der Variabilität im Raum erforderlich sind (Flächenmessstellen), wird dann - in Verbindung mit den Daten aus dem Dauermessstellennetz - eine Beprobung alle 6 Jahre als ausreichend angesehen.
Die Zeitpunkte für die Probenahmen sind je nach Gewässertyp und Fragestellung abzustimmen.
Die MSRL fordert Aussagen zu jährlicher und jahreszeitlicher Variabilität (Anhang III, Tabelle 1) sowie zu Trends.
Die Bewertung für die WRRL erfolgt nach dem Bewertungsverfahren MarBIT (Berg et al. 2015):
- Hartboden und Phytal: Juni - Juli
Die Bewertungsverfahren für Hartbodenfauna müssen noch entwickelt werden.
Das Monitoring von küstennahen Riffen ist aktuell in Entwicklung.
AWZ: alle 3 Jahre
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Helsinki-Übereinkommen (HELCOM)
- Wasserrahmenrichtlinie
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- Hartboden-Arten - Fauna
Die erhobenen Daten sind bei den zuständigen Institutionen auf Nachfrage erhältlich.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Helsinki Commission Cooperative Monitoring in the Baltic Marine Environment manual of measurement protocols
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee); - Anderer Standard:
DIN EN ISO/IEC 17025
- BfN
- BSH
- IOW
- LKN.SH
- LfU SH
- LUNG MV
- IOW
Das Monitoring des Makrozoobenthos in Weichböden der deutschen Ostsee wird im Rahmen des HELCOM-Monitoring seit 1985 durchgeführt. Mit der Einführung der WRRL wurde das Monitoring vor allem im Küstenmeer deutlich intensiviert. Seit 2006 erfolgt eine Bewertung des Makrozoobenthos mit multimetrischen Indices (MarBIT, BQI).
- Ausschließliche Wirtschaftszone
- Hoheitsgewässer
- Küstengewässer (WRRL)
Gemäß Verpflichtungen WRRL, MSRL, FFH, HELCOM, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
- Deutsche Ostsee / BALDE_MS
- Helsinki-Kommission (Helsinki-Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets)
Richtlinien spezifische Anforderungen
MSRL
Der Beschluss der Kommission vom 12.6. 2017 zu Methodischen Standards bei der Umsetzung des Guten Umweltzustands der Meeresgebiete (EU/2017/848) setzt im Gegensatz zum vorherigen Beschluss (EU/2010/477) auf eine klare Zuordnung von Kriterien und den Deskriptoren. Für die benthischen Lebensräume ist vor allem der Bezug zu D6 (Integrität des Meeresbodens) mit 5 Kriterien (D6C1-C5) für das Monitoring zu berücksichtigen. Aber auch für die Deskriptoren D1 (Diversität), D2 (Neobiota), D4 (Nahrungsnetze) und D5 (Eutrophierung) sind ggfs. benthische Daten zu verwenden. Dabei ist aus dem bisherigen Anhang III der Richtline (EU2008/56) eine Aktualisierung und Konkretisierung zu biologischen Merkmalen und den Belastungen in Form einer Richtlinie veröffentlich worden ( RL EU/2017/845).
Die Monitoring-Programme (Ostsee)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Nicht-einheimische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate – Abgrenzung und Merkmale der Artengemeinschaften - Fauna
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Wirksamkeit von Maßnahmen
Gemäß Verpflichtungen WRRL, MSRL, FFH, HELCOM, BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
Beprobung von Weichboden mit Greifer, Rahmen und Unterwasservideo. Erfassung der Artenvielfalt, Abundanz und Biomasse.
Eine detaillierte Beschreibung der Methoden zu Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden) ist der Muster-Standardarbeitsanweisung SOP MZB (Kapitel 9) für Laboratorien des BLMP s zu entnehmen.
- In-situ Probenahme Küste
- In-situ Probenahme küstenfern
- HEL-032 | HELCOM Recommendations and guidelines for benthic habitat monitoring in the Baltic Sea
- HEL-036 | HELCOM Manual for monitoring in COMBINE programme
- OTH | Other monitoring method
Andere Monitoringmethoden entsprechend WRRL.
Eine detaillierte Beschreibung der Methoden zu Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden) ist der Muster-Standardarbeitsanweisung SOP MZB (Kapitel 9) für Laboratorien der BLANO (Bund-/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee) zu entnehmen.
Methoden der Beprobung
- Van Veen Greifer 0,1 m²; 30 - 80 kg, van Veen Greifer 0.2 m²;
- Rahmendredge
- Siebe: 1 mm Maschenweite
- Rahmen mit Netzbeutel (250 µm) für Phytalfauna (MarBIT)
- unterstützend sollen zukünftig verstärkt Sonarsysteme zum Einsatz kommen
- Taucher
- Video
Probenanzahl
Rahmen: 10 - 20 Parallelen
Greifer: 3 - 5 (in HELCOM 3 Parallelen)
Dredgen: mindestens 1 Hol
Labormethoden
siehe Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Kapitel 9
Zusätzliche Parameter:
siehe Prüfverfahren- SOP Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Kapitel 9
Für die WRRL ist eine Mindestfrequenz für benthische wirbellose Tiere von 3 Jahren vorgesehen. Die Mindestfrequenz ist für Gewässer mit geringer natürlicher Variabilität und geringen Störfaktoren ausgewiesen. Die inneren und äußeren Gewässer in den deutschen Seegebieten unterliegen jedoch einer hohen Variabilität und Dynamik. So kann es in einigen Jahren im Spät-sommer und Herbst durch Sauerstoffmangel als Folge der Eutrophierung zu einem Absterben vieler Bodentiere kommen. Diese indikativen Ereignisse könnten bei einem dreijährigen Probenahmerhythmus unbemerkt bleiben. Auch die Populationsdynamik einiger für das System wichtiger, kurzlebiger Arten wie z.B. der kleinen Pfeffermuschel (Abra alba) wäre nicht erkennbar. Das Messnetz ist deshalb so anzulegen, dass es dieser Variabilität in Zeit und Raum Rechnung trägt. Dieses erfordert eine häufigere Beprobung, um den Berichtspflichten nachkommen zu können. So zeigt die Auswertung der bisher laufenden Monitoringprogramme, dass für eine Trendanalyse eine jährliche Beprobung zu empfehlen ist. Dieses erfordert auch das verwendete Bewertungssystem MarBIT (Meyer et al. 2011, Berg et al. 2015). Für die weiteren Stationen, die zur Erfassung der Variabilität im Raum erforderlich sind (Flächenmessstellen), wird dann - in Verbindung mit den Daten aus dem Dauermessstellennetz - eine Beprobung alle 6 Jahre als ausreichend angesehen.
Die Zeitpunkte für die Probenahmen sind je nach Gewässertyp und Fragestellung abzustimmen. Z.B. empfiehlt sich in der Ostsee im Flachwasser eine Probenahme im zeitigen Frühjahr (nach der Eisschmelze), in tiefen Sauerstoffmangelgebieten im Herbst. Die MSRL fordert Aussagen zu jährlicher und jahreszeitlicher Variabilität (Anhang III, Tabelle 1) sowie zu Trends.
Auch die Vorgaben von HELCOM erfordern eine jährliche Probenahme , die in den Küstengewässern der Bundesländer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie in der AWZ im Herbst erfolgt.
Die Bewertung für die WRRL erfolgt nach dem Bewertungsverfahren MarBIT (Meyer et al. 2009, Berg et al. 2015):
- Hartboden und Phytal: Juni - Juli
- Weichboden: März - April; jedoch in tiefen Sauerstoffmangelgebieten im Herbst.
Die Bewertung für die MSRL erfolgt nach dem Bewertungsverfahren BQI
Aufgrund der hohen zwischenjährlichen Variabilität erfolgt das Monitoring jährlich . Dies entspricht auch der Forderung nach HELCOM .
Die Zeitpunkte für die Probenahmen sind je nach Gewässertyp und Fragestellung abzustimmen. Im Flachwasser in der Ostsee empfiehlt sich eine Probenahme im zeitigen Frühjahr (nach der Eisschmelze), in tiefen Sauerstoffmangelgebieten im Herbst. Die Probenahme der Phytalfauna ist im Sommer durchzuführen.
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Helsinki-Übereinkommen (HELCOM)
- Wasserrahmenrichtlinie
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- Weichboden-Arten - Fauna
- NAT-BALDE-BQI | Zustand Weichböden-Makrofaunagemeinschaften (BQI)
Die erhobenen Daten sind bei den zuständigen Institutionen auf Nachfrage erhältlich.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Helsinki Commission Cooperative Monitoring in the Baltic Marine Environment manual of measurement protocols
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee); - Anderer Standard:
DIN EN ISO/IEC 17025
Eine detaillierte Beschreibung der Methoden zu Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden) ist der Muster-Standardarbeitsanweisung SOP MZB (Kapitel 9) für Laboratorien des BLMP s zu entnehmen.
- BfN
- AWI
Aufgrund der großen Entfernungen zwischen den einzelnen Riffvorkommen in der deutschen AWZ startete die Beprobung der einzelnen Messstationen des Messprogramms zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Im Vorkommensgebiet Sylter Außenriff (SAR) begann die Beprobung im Oktober 2011, wobei für einzelne Messstationen die Erstbeprobung durch witterungsbedingte Ausfälle bei der Ausfahrt erst in einem der beiden Folgejahre durchgeführt werden konnte. Die Beprobung der Messstationen im zweiten großen Vorkommensgebiet Borkum Riffgrund (BRG) startete im Juli 2012.
- Ausschließliche Wirtschaftszone
Das hier beschriebene Messprogramm wurde vom Bundesamt für Naturschutz zur Umsetzung der FFH-Richtlinie innerhalb seines Zuständigkeitsbereiches in der atlantischen biogeografischen Region konzipiert und etabliert. Diese Zuständigkeit beschränkt sich auf die Meeresgewässerregion "Ausschließlichen Wirtschaftszone".
Riffe kommen neben der AWZ auch in den Übergangs- und Küstengewässern der deutschen Nordsee vor. Diese innerhalb der Übergangs- und Küstengewässer gelegenen Riffe befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Küstenbundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, welche aktuell daran arbeiten, eigene Messprogramme für diesen FFH-LRT zu entwickeln.
- ANSDE_EEZ / AWZ deutsche Nordsee (inkl. Tiefwasserreede)
Das Messprogramm dient primär der Erfassung des gemäß Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ( FFH-RL ) geschützten FFH-Lebensraumtyps "Riffe" in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee. Im Sinne der Meeresstrategierahmenrichtlinie ( MSRL ) dient es damit dort auch der Erfassung des gleichnamigen besonders geschützten benthischen Lebensraums.
Das bestehende Messprogramm ist noch nicht fixiert und wird derzeit (Stand Juni 2020) ergänzt und weiterentwickelt. Ziel der aktuellen Entwicklung in der deutschen AWZ der Nordsee ist die Quantifizierung von Bedeckungsgraden des Makrozoobenthos auf den Riffstrukturen mit Hilfe optischen Verfahren. Ferner sollen zukünftig auch Stein- bzw. Blockgrößen und –dichten innerhalb der einzelnen Riffvorkommen als Strukturparameter erfasst werden. Tauchergestützte Untersuchungen sind in den küstenfernen, tieferen Bereichen der Nordsee schwierig und damit derzeit zu zeit- und kostenintensiv, um als regelmäßiger Bestandteil in dieses Messprogramms mit aufgenommen zu werden. Bisher basiert das FFH-Monitoring für den FFH-Lebensraumtyp „Riffe“ in der deutschen AWZ der Nordsee vorwiegend auf der quantitativen Aufnahme der Sandlückenfauna zwischen den Hartsubstraten und der qualitativen Aufnahme der epibenthischen Arten.
Orientiert an nationalen Vorgaben zur Umsetzung der FFH-RL wurden die zu diesem Messprogramm gehörenden Messstationen auf die bekannten Vorkommen des Lebensraumtyps innerhalb der FFH-Gebiete in der deutschen AWZ der Nordsee verteilt (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/meeresundkuestenschutz/downloads/Monitoringberichte/Natura-2000-Monitoring-AWZ.pdf). An jeder dieser Messstationen sind Greiferbeprobungen (3 Infauna-Hols, 1 Sediment-Hol), 1 Dredge-Zug sowie Videoaufnahmen von mindestens 5 Minuten vorgesehen. Anhand der Greiferproben wird artspezifisch Abundanz und Biomasse (Feuchtgewicht) bestimmt, mit der Dredge die Fauna semiquantitativ erfasst (Abundanzklassen) und mit dem Video sowohl das Artenspektrum der Epifauna (sessil und vagil) als auch die Habitatstrukturen (inkl. Störungsanzeiger) aufgenommen.
Die im Messprogramm erhobenen Daten dienen der Umsetzung der FFH-RL, der MSRL sowie des OSPAR-Übereinkommens. Im Rahmen der FFH-RL erhebt das Messprogramm Daten, anhand derer eine Zustandsbewertung des Parameters „Spezifische Strukturen und Funktionen“ erfolgt. Er fließt als einer von vier Parametern in die Bewertung des Erhaltungszustands des Lebensraumtyps „Riffe“ ein und lässt sich im übertragenen Sinne auch dem Kriterium D6C5 „Zustand der benthischen Lebensräume“ des Deskriptors 6 „Integrität des Meeresbodens“ gemäß MSRL sowie dem Umweltziel 3 „Meere ohne Beeinträchtigung der marinen Arten und Lebensräume durch die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten“ und dem Umweltziel 4 „Meere mit nachhaltig und schonend genutzten Ressourcen“ zuordnen.
Aufgrund der primären Ausrichtung des Messprogramms auf die eher national orientierte Umsetzung der FFH-RL findet keine regionale Koordination im Rahmen von OSPAR statt. Die Messdaten werden national erhoben, sie wurden und werden OSPAR aber auf Anfrage für die Entwicklung und Anwendung regionaler Indikatoren, wie z.B. BH2 „Condition of benthic habitat communities“, zur Verfügung gestellt.
Der Erhaltungszustand der Riffe wird an allen vorhandenen Messstellen kontinuierlich gemessen. Ein risikobasierter Ansatz wird nicht angewendet.
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Belastung in der marinen Umwelt
Das Messprogramm ist primär darauf ausgerichtet, den Erhaltungszustand des FFH-Lebensraumtyps Riffe festzustellen und anhand nationaler Vorgaben (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/natura2000/marin_11.pdf) gemäß Art. 17 FFH-RL zu bewerten.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Zusätzlich werden Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden, eingesetzt.
- In-situ Probenahme küstenfern
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2012): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2011. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 45 S + Anhang.
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2013): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2012. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 46 S + Anhang.
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2014): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2013. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 78 S + Anhang.
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2015): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2014. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 85 S + Anhang.
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2016): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2015. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 89 S + Anhang.
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2017): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2016. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 77 S + Anhang.
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2018): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2017. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 78 S + Anhang.
Darr A, Beisiegel K, Zettler A, Romoth K, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2019): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2018. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 94 S + Anhang.
- OSP-001 | OSPAR Guidelines on Quality Assurance for Biological Monitoring in the OSPAR Area (Agreement 2002-15)
- OSP-006 | OSPAR CEMP Guidelines Common Indicator: BH3 Extent of Physical damage to predominant and special habitats (Agreement 2017-09)
- OSP-009 | OSPAR CEMP Guideline: Common indicator: Condition of benthic habitat communities (BH2) - common approach (Agreement 2018-06)
- OTH | Other monitoring method
Die Monitoring-Methode ist in erster Linie an den Anforderungen der FFH-RL und damit der Bewertung des LRT Riffe gemäß Art. 17 FFH-RL ausgerichtet.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Das Gerät ermöglicht die Entnahme quantitativer Proben mit einer standardisierten Fläche von rund 0,1m². Dies ermöglicht eine Auswertung hinsichtlich des Artenspektrums und der Verteilung von Abundanz und Biomasse. Diese Parameter bilden dann maßgeblich die Basis für eine spätere Zustandsbewertung.
Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Da die untersuchte Fläche aber meistens nicht genau bekannt ist, erfolgt die Auswertung rein qualitativ, d.h. die Proben ergänzen lediglich das Artenspektrum an der Station. Mit der Dredge kann so auch die festsitzende Gemeinschaft (Makroalgen, Miesmuscheln, Schwämme,…) der Hartböden erfasst werden. Da die Methode jedoch invasiv ist, d.h. den untersuchten Lebensraum schädigt, kommen ergänzend oder alternativ zunehmend optische Verfahren zum Einsatz.
Hierzu gehören beispielsweise Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden. So können Eindrücke von den Strukturen des Lebensraumes und dem Vorkommen großer Arten gewonnen werden. Das identifizierbare Artenspektrum ist allerdings deutlich geringer als in den Dredgefängen.
Forschungstauchereinsätze sind für das Monitoring von Riffen in der deutschen AWZ der Nordsee zeitlich zu aufwendig und zu kostenintensiv, da dem Taucher in den hier üblichen Tiefen nur sehr wenig Zeit für die Untersuchungen bleibt und so nur sehr wenige Stellen pro Tag aufgenommen werden können. Die vollständige Aufnahme der Hartbodengemeinschaft stellt folglich noch ein methodisches Problem dar. Die Entwicklung entsprechender Methoden zur Erfassung der Hartbodengemeinschaften in den küstenfernen, tiefen Meeresbereichen ist daher Bestandteil eines aktuell vom Bundesamt für Naturschutz ( BfN ) finanzierten Forschungsvorhabens.
Die festgelegten Messstationen werden alle 3 Jahre, d.h. zweimal pro Berichtszeitraum beprobt. Die Probenahmen finden meist im Sommer, seltener im Herbst statt. Aufgrund der großen Entfernungen zwischen den einzelnen Vorkommensgebieten von Riffen in der deutschen AWZ der Nordsee werden nicht alle Messstationen im gleichen Jahr untersucht. Die Beprobung erfolgt alternierend zwischen den beiden großen Vorkommensgebieten SAR (2011, 2014, 2017 usw.) und BRG (2012, 2015, 2018 usw.) sowie einem Jahr ohne Riffbeprobung (2013, 2016, 2019 usw.).
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Oslo-Paris-Übereinkommen (OSPAR)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- NAT-DE-Riff | Erhaltungszustand von Riffen
Die im Rahmen des Messprogramms erhobenen Daten sind Bestandteil der Biodiversitäts-Datenbank des BfN. INSPIRE-konforme Datenmodelle/Datendienste befinden sich aktuell in der Entwicklung.
Auf Anfrage können die erhobenen Daten vom BfN derzeit bereits INSPIRE-konform zur Verfügung gestellt werden.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Anderer Standard:
DIN EN 14996 (2006-08): Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Qualitätssicherung biologischer und ökologischer Untersuchungsverfahren in der aquatischen Umwelt; Deutsche Fassung EN 14996: 2006
DIN EN ISO 16665 (2006-02): Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die quantitative Probenahme und Probenbearbeitung mariner Weichboden-Makrofauna ( ISO 16665: 2005); Deutsche Fassung EN ISO 16665: 2005 (DEV – 66. Lieferung 2006, M 50)
DIN EN 16260 (2012): Visuelle Meeresbodenuntersuchungen mittels ferngesteuerter Geräte und/oder Schleppgeräten zur Erhebung von Umweltdaten
DIN EN ISO/IEC 17025 (2017): Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien
- Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
- BfN
- AWI
Aufgrund der großen Entfernungen zwischen den einzelnen Sandbankvorkommen in der deutschen AWZ startete die Beprobung der einzelnen Messstationen des Messprogramms zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Im Vorkommensgebiet Sylter Außenriff (SAR) begann die Beprobung der Amrumbank im Oktober 2011. Die Beprobung der Messstationen im zweiten großen Vorkommensgebiet Borkum Riffgrund (BRG) startete im Juli 2012 und im darauffolgenden Jahr 2013 wurde mit der Doggerbank das größte Vorkommensgebiet in der deutschen Nordsee erstmals beprobt.
- Ausschließliche Wirtschaftszone
Das hier beschriebene Messprogramm wurde vom Bundesamt für Naturschutz zur Umsetzung der FFH-Richtlinie innerhalb seines Zuständigkeitsbereiches in der atlantischen biogeografischen Region konzipiert und etabliert. Diese Zuständigkeit beschränkt sich auf die Meeresgewässerregion "Ausschließlichen Wirtschaftszone".
Sandbänke kommen neben der AWZ auch in den Übergangs- und Küstengewässern der deutschen Nordsee vor. Diese innerhalb der Übergangs- und Küstengewässer gelegenen Sandbänke befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Küstenbundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, welche aktuell daran arbeiten, eigene Messprogramme für diesen FFH-LRT zu entwickeln.
- ANSDE_EEZ / AWZ deutsche Nordsee (inkl. Tiefwasserreede)
Das Messprogramm dient primär der Erfassung des gemäß Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ( FFH-RL ) geschützten FFH-Lebensraumtyps "Sandbänke" in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee. Im Sinne der Meeresstrategierahmenrichtlinie ( MSRL ) dient es damit dort auch der Erfassung des gleichnamigen besonders geschützten benthischen Lebensraums.
Orientiert an nationalen Vorgaben zur Umsetzung der FFH-RL wurden die zu diesem Messprogramm gehörenden Messstationen auf die bekannten Vorkommen des Lebensraumtyps innerhalb der FFH-Gebiete in der deutschen AWZ der Nordsee verteilt (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/meeresundkuestenschutz/downloads/Monitoringberichte/Natura-2000-Monitoring-AWZ.pdf). An jeder dieser Messstationen sind Greiferbeprobungen (3 Infauna-Hols, 1 Sediment-Hol), 1 Dredge-Zug sowie Videoaufnahmen von mindestens 5 Minuten vorgesehen. Anhand der Greiferproben wird artspezifisch Abundanz und Biomasse (Feuchtgewicht) bestimmt, mit der Dredge die Fauna semiquantitativ erfasst (Abundanzklassen) und mit dem Video sowohl das Artenspektrum der Epifauna (sessil und vagil) als auch die Habitatstrukturen (inkl. Störungsanzeiger) aufgenommen.
Die im Messprogramm erhobenen Daten dienen der Umsetzung der FFH-RL, der MSRL sowie des OSPAR-Übereinkommens. Im Rahmen der FFH-RL erhebt das Messprogramm Daten, anhand derer eine Zustandsbewertung des Parameters „Spezifische Strukturen und Funktionen“ erfolgt. Er fließt als einer von vier Parametern in die Bewertung des Erhaltungszustands des Lebensraumtyps „Sandbänke“ ein und lässt sich im übertragenen Sinne auch dem Kriterium D6C5 „Zustand der benthischen Lebensräume“ des Deskriptors 6 „Integrität des Meeresbodens“ gemäß MSRL sowie dem Umweltziel 3 „Meere ohne Beeinträchtigung der marinen Arten und Lebensräume durch die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten“ und dem Umweltziel 4 „Meere mit nachhaltig und schonend genutzten Ressourcen“ zuordnen.
Aufgrund der primären Ausrichtung des Messprogramms auf die eher national orientierte Umsetzung der FFH-RL findet keine regionale Koordination im Rahmen von OSPAR statt. Die Messdaten werden national erhoben, sie wurden und werden OSPAR aber auf Anfrage für die Entwicklung und Anwendung regionaler Indikatoren, wie z.B. BH2 „Condition of benthic habitat communities“, zur Verfügung gestellt.
Der Erhaltungszustand der Sandbänke wird an allen vorhandenen Messstellen kontinuierlich gemessen. Ein risikobasierter Ansatz wird nicht angewendet.
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Belastung in der marinen Umwelt
Das Messprogramm ist primär darauf ausgerichtet, den Erhaltungszustand des FFH-Lebensraumtyps Sandbänke festzustellen und anhand nationaler Vorgaben (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/natura2000/marin_11.pdf) gemäß Art. 17 FFH-RL zu bewerten.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Zusätzlich werden Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden, eingesetzt.
- In-situ Probenahme küstenfern
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2012): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2011. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 45 S + Anhang.
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2013): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2012. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 46 S + Anhang.
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2014): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2013. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 78 S + Anhang.
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2015): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2014. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 85 S + Anhang.
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2016): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2015. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 89 S + Anhang.
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2017): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2016. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 77 S + Anhang.
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2018): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2017. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 78 S + Anhang.
Darr A, Beisiegel K, Zettler A, Romoth K, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2019): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2018. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 94 S + Anhang.
- OSP-001 | OSPAR Guidelines on Quality Assurance for Biological Monitoring in the OSPAR Area (Agreement 2002-15)
- OSP-006 | OSPAR CEMP Guidelines Common Indicator: BH3 Extent of Physical damage to predominant and special habitats (Agreement 2017-09)
- OSP-009 | OSPAR CEMP Guideline: Common indicator: Condition of benthic habitat communities (BH2) - common approach (Agreement 2018-06)
- OTH | Other monitoring method
Die Monitoring-Methode ist in erster Linie an den Anforderungen der FFH-RL und damit der Bewertung des LRT Sandbänke gemäß Art. 17 FFH-RL ausgerichtet.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Das Gerät ermöglicht die Entnahme quantitativer Proben mit einer standardisierten Fläche von rund 0,1m². Dies ermöglicht eine Auswertung hinsichtlich des Artenspektrums und der Verteilung von Abundanz und Biomasse. Diese Parameter bilden dann maßgeblich die Basis für eine spätere Zustandsbewertung.
Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Da die untersuchte Fläche aber meistens nicht genau bekannt ist, erfolgt die Auswertung semiqualitativ, d.h. die Proben ergänzen vorwiegend das Artenspektrum an der Station und geben nur einen groben Hinweis auf die Häufigkeit der Arten (Häufigkeitsklassen). Da die Methode jedoch invasiv ist, d.h. den untersuchten Lebensraum schädigt, kommen ergänzend oder alternativ zunehmend optische Verfahren zum Einsatz.
Hierzu gehören beispielsweise Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden. So können Eindrücke von den Strukturen des Lebensraumes und dem Vorkommen großer Arten gewonnen werden. Das identifizierbare Artenspektrum ist allerdings deutlich geringer als in den Dredgefängen.
Die festgelegten Messstationen werden alle 3 Jahre, d.h. zweimal pro Berichtszeitraum beprobt. Die Probenahmen finden meist im Sommer, seltener im Herbst statt. Aufgrund der großen Entfernungen zwischen den einzelnen Vorkommensgebieten von Sandbänken in der deutschen AWZ der Nordsee werden nicht alle Messstationen im gleichen Jahr untersucht. Die Beprobung erfolgt alternierend zwischen den drei Vorkommensgebieten SAR (2011, 2014, 2017 usw.), BRG (2012, 2015, 2018 usw.) und Doggerbank (2013, 2016, 2019 usw.).
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Oslo-Paris-Übereinkommen (OSPAR)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- NAT-DE-Sandbank | Erhaltungszustand von Sandbänken
Die im Rahmen des Messprogramms erhobenen Daten sind Bestandteil der Biodiversitäts-Datenbank des BfN. INSPIRE-konforme Datenmodelle/Datendienste befinden sich aktuell in der Entwicklung.
Auf Anfrage können die erhobenen Daten vom BfN derzeit bereits INSPIRE-konform zur Verfügung gestellt werden.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Anderer Standard:
DIN EN 14996 (2006-08): Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Qualitätssicherung biologischer und ökologischer Untersuchungsverfahren in der aquatischen Umwelt; Deutsche Fassung EN 14996: 2006
DIN EN ISO 16665 (2006-02): Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die quantitative Probenahme und Probenbearbeitung mariner Weichboden-Makrofauna ( ISO 16665: 2005); Deutsche Fassung EN ISO 16665: 2005 (DEV – 66. Lieferung 2006, M 50)
DIN EN 16260 (2012): Visuelle Meeresbodenuntersuchungen mittels ferngesteuerter Geräte und/oder Schleppgeräten zur Erhebung von Umweltdaten
DIN EN ISO/IEC 17025 (2017): Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien - Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee)
- BfN
- IOW
Im Jahr 2009 erfolgten die Entwicklung des Monitoring- und Bewertungskonzeptes sowie die Ersterfassung aller monitoringrelevanten Vorkommen von Riffen in der deutschen AWZ der Ostsee. Das eigentliche Monitoring startete im darauffolgenden Jahr 2010.
- Ausschließliche Wirtschaftszone
Das hier beschriebene Messprogramm wurde vom Bundesamt für Naturschutz zur Umsetzung der FFH-Richtlinie innerhalb seines Zuständigkeitsbereiches in der kontinentalen biogeografischen Region konzipiert und etabliert. Diese Zuständigkeit beschränkt sich auf die Meeresgewässerregion "Ausschließlichen Wirtschaftszone".
Riffe kommen neben der AWZ auch in den Übergangs- und Küstengewässern der deutschen Ostsee vor. Diese innerhalb der Übergangs- und Küstengewässer gelegenen Riffe befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Küstenbundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, welche aktuell daran arbeiten, eigene Messprogramme für diesen FFH-LRT zu entwickeln.
- BALDE_EEZ / AWZ deutsche Ostsee
Das Messprogramm dient primär der Erfassung des gemäß Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ( FFH-RL ) geschützten FFH-Lebensraumtyps "Riffe" in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Ostsee. Im Sinne der Meeresstrategierahmenrichtlinie ( MSRL ) dient es damit dort auch der Erfassung des gleichnamigen besonders geschützten benthischen Lebensraums. Das Messprogramm ist noch nicht fixiert und befindet sich derzeit noch in der Entwicklung.
Ziel der aktuellen Entwicklung in der deutschen AWZ der Ostsee ist die Quantifizierung von Bedeckungsgraden des Makrophyto- und Makrozoobenthos auf den Riffstrukturen mit Hilfe optischer Verfahren. Ferner sollen zukünftig auch Stein- bzw. Blockgrößen und –dichten innerhalb der einzelnen Riffvorkommen als Strukturparameter erfasst werden. Darüber hinaus ist es geplant, (wo möglich) tauchergestützte Untersuchungen einzusetzen. Sowohl die optischen Untersuchungsmethoden als auch die tauchergestützten Erfassungen befinden sich derzeit (Stand Juni 2020) noch in der Entwicklung bzw. in der Abstimmung zwischen Bund und Ländern. Insbesondere in küstenfernen, tieferen Bereichen, z.T. mit dichtem Schiffsverkehr, ist eine regelmäßige Durchführung tauchergestützter Untersuchungen schwierig. Diese Bereiche wurden bislang durch andere Monitoringprogramme nicht erfasst, so dass es darüber hinaus keine Erfahrungswerte zur natürlichen Variabilität der epibenthischen Gemeinschaften gibt. Daher basiert das FFH-Monitoring für den FFH-Lebensraumtyp „Riffe“ in der deutschen AWZ der Ostsee bislang vorwiegend auf der quantitativen Aufnahme der Sandlückenfauna zwischen den Hartsubstraten und der qualitativen Aufnahme der epibenthischen Arten.
Dazu wurden, orientiert an nationalen Vorgaben zur Umsetzung der FFH-RL, die zu diesem Messprogramm gehörenden Messstationen auf die bekannten Vorkommen des Lebensraumtyps innerhalb und außerhalb der FFH-Gebiete in der deutschen AWZ der Ostsee verteilt (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/meeresundkuestenschutz/downloads/Monitoringberichte/Natura-2000-Monitoring-AWZ.pdf). An jeder dieser Messstationen sind Greiferbeprobungen (3 Infauna-Hols, 1 Sediment-Hol), 1 Dredge-Zug sowie Videoaufnahmen von mindestens 5 Minuten vorgesehen. Anhand der Greiferproben wird artspezifisch Abundanz und Biomasse (Feuchtgewicht) bestimmt, mit der Dredge die Fauna semiquantitativ erfasst (Abundanzklassen) und mit dem Video sowohl das Artenspektrum der Epifauna (sessil und vagil) als auch die Habitatstrukturen (inkl. Störungsanzeiger) aufgenommen.
Die im Messprogramm erhobenen Daten dienen der Umsetzung der FFH-RL, der MSRL sowie des HELCOM-Übereinkommens. Im Rahmen der FFH-RL erhebt das Messprogramm Daten, anhand derer eine Zustandsbewertung des Parameters „Spezifische Strukturen und Funktionen“ erfolgt. Er fließt als einer von vier Parametern in die Bewertung des Erhaltungszustands des Lebensraumtyps „Riffe“ ein und lässt sich im übertragenen Sinne auch dem Kriterium D6C5 „Zustand der benthischen Lebensräume“ des Deskriptors 6 „Integrität des Meeresbodens“ gemäß MSRL sowie dem nationalen Umweltziel 3 „Meere ohne Beeinträchtigung der marinen Arten und Lebensräume durch die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten“ und dem Umweltziel 4 „Meere mit nachhaltig und schonend genutzten Ressourcen“ zuordnen.
Aufgrund der primären Ausrichtung des Messprogramms auf die eher national orientierte Umsetzung der FFH-RL findet keine regionale Koordination im Rahmen von HELCOM statt. Die Messdaten werden national erhoben, sie wurden und werden HELCOM aber auf Anfrage für die Entwicklung und Anwendung regionaler Indikatoren, wie z.B. „State of the soft-bottom community“, zur Verfügung gestellt.
Der Erhaltungszustand der Riffe wird an allen vorhandenen Messstellen kontinuierlich gemessen. Ein risikobasierter Ansatz wird nicht angewendet.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Das Gerät ermöglicht die Entnahme quantitativer Proben mit einer standardisierten Fläche von rund 0,1m². Dies ermöglicht eine Auswertung hinsichtlich des Artenspektrums und der Verteilung von Abundanz und Biomasse. Diese Parameter bilden dann maßgeblich die Basis für eine spätere Zustandsbewertung.
Mobile Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher bislang eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Da die untersuchte Fläche aber meistens nicht genau bekannt ist, erfolgt die Auswertung semiqualitativ, d.h. die Proben ergänzen vorwiegend das Artenspektrum an der Station und geben nur einen groben Hinweis auf die Häufigkeit der Arten (Häufigkeitsklassen). Mit der Dredge kann so partiell auch die festsitzende Gemeinschaft (Makroalgen, Miesmuscheln, Schwämme,…) der Hartböden qualitativ erfasst werden. Da die Methode jedoch invasiv ist, d.h. den untersuchten Lebensraum schädigt, und zudem keine genauen Angaben zur Häufigkeit zulässt, kommen ergänzend oder alternativ zunehmend optische Verfahren zum Einsatz.
Hierzu gehören beispielsweise Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden. So können Eindrücke von den Strukturen des Lebensraumes und dem Vorkommen großer Arten gewonnen werden. Das identifizierbare Artenspektrum umfasst allerdings nur große Arten und ist daher deutlich geringer als in den Dredgefängen. Zusätzlich zu den traditionellen Schleppvideos wird derzeit die Nutzbarkeit von hochauflösenden UW-Fotos, die mit Blickrichtung senkrecht nach unten gemacht werden, getestet. Die Fotos werden entweder linear entlang von Tiefentransekten oder punktuell an einzelnen Stationen aufgenommen und umfassen idealerweise eine Fläche von 0,25-0,5m². Anhand der Fotos werden der Bedeckungsgrad großer sessiler Arten und das Vorkommen mobiler Arten bestimmt. Daraus lassen sich Angaben zur Abundanz der mobilen Megafauna, zur Gemeinschaftsstruktur großer Habitatbildner und zur Tiefenverteilung von Makroalgen machen.
Forschungstauchereinsätze sind für das Monitoring von Riffen in der deutschen AWZ der Ostsee geplant, sind aber derzeit nicht in das Monitoring integriert. Aufgrund der teils großen Tiefen und der hohen Schiffsverkehrsdichte lässt sich die Methode nicht effektiv in allen Riffvorkommen einsetzen. Sie kann daher im Circalitoral nur unregelmäßig ergänzend zum Monitoring durchgeführt werden, um Hintergrundinformationen zum Gesamt-Arteninventar zu erhalten. Die Entwicklung von tauchergestützten Untersuchungen im Infralitoral ist Bestandteil von verschiedenen Forschungsprojekten und wird in enger fachlicher Abstimmung zwischen Bund und Küstenbundesländern vorangetrieben.
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Belastung in der marinen Umwelt
Das Messprogramm ist primär darauf ausgerichtet, den Erhaltungszustand des LRT Riffe festzustellen und anhand nationaler Vorgaben (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/natura2000/marin_11.pdf) gemäß Art. 17 FFH-RL zu bewerten.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Zusätzlich werden Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden, eingesetzt.
- In-situ Probenahme küstenfern
Darr A, Zettler ML (2009): Erprobung eines Fachvorschlags für das langfristige benthologische Monitoring der Natura 2000 Lebensräume in der deutschen AWZ der Ostsee als Grundlage für die Erfüllung der Natura 2000 – Berichtspflichten (FFH - Berichtsperiode 2007 – 2012). Projektbericht des IOW im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 77 Seiten
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2012, 2013, 2014, 2015): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahre 2011-2014. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 45 Seiten + Anhang.
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2016, 2017, 2018): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahre 2015-2017. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 89 Seiten + Anhang.
Darr A, Beisiegel K, Zettler A, Romoth K, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2019): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahr 2018. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 94 Seiten + Anhang.
- HEL-032 | HELCOM Recommendations and guidelines for benthic habitat monitoring in the Baltic Sea
- OTH | Other monitoring method
Die Monitoring-Methode ist in erster Linie an den Anforderungen der FFH-RL und damit der Bewertung des LRT Riffe gemäß Art. 17 FFH-RL ausgerichtet.
Beisiegel, K., Darr, A., Gogina, M., Zettler, M.L. 2017: Benefits and shortcomings in the employment of non-destructive benthic imagery for monitoring of hard-bottom habitats. Marine Pollution Bulletin.
Die Aufnahme des Meeresbodens erfolgt mit einem nach unten ausgerichteten Kamerasystem (BaSIS), das mit einer Geschwindigkeit von ~0,5 kn entlang eines definierten Transekt geschleppt wird. Hochauflösende Fotos (24 MPix) werden alle 20 s mit der vertikal angebrachten Kamera aufgenommen (SubCImaging1Cam Alpha), was einem Abstand von ~5 m zwischen den Bildern entspricht. Die auf den Bildern erfasste Fläche entspricht ~0,8 m2 und wird durch Referenzlaserpunkte in jedem Bild exakt berechnet. Für die Bildauswertung wird jedoch nur ein zentraler, gut ausgeleuchteter Bereich von 0,4 m2 gewählt. Dieser Bildbereich wird mit Hilfe der Software Coral Point Count with Excel extensions" (CPCe; Kohler & Gill 2006) für die Bestimmung des prozentualen Bedeckungsgrads,des Substrats und der Artenanzahl verwendet.
In der Ostsee sind die Distanzen zwischen den zu untersuchenden Flächen deutlich geringer als in der Nordsee, so dass der interannuellen Variabilität im Monitoringkonzept in hoher zeitlicher Auflösung Rechnung getragen werden kann. Analogieschlüsse von einer Fläche auf eine andere sind dagegen aufgrund der unterschiedlichen Wirkfaktoren (z.B. Salzwasserzustrom, Sauerstoffmangel, anthropogene Beeinträchtigungen, vgl. Zettler et al. 2017) nicht möglich. Daher werden alle Riffgebiete in der deutschen AWZ der Ostsee jährlich mit insgesamt 10-12 Dauerstationen aufgenommen. Zusätzlich erfolgt einmal pro Berichtszeitraum (alle 6 Jahre) eine vollständige Aufnahme jedes Gebietes (Schwerpunktuntersuchungen). Bei den Riffen werden dafür ergänzend in der Kieler Bucht 2, im Fehmarnbelt 11, in der Kadetrinne 10 sowie in den FFH-Gebieten „Westliche Rönnebank“ und „Adlergrund“ jeweils 5 Stationen aufgenommen.
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Helsinki-Übereinkommen (HELCOM)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- NAT-DE-Riff | Erhaltungszustand von Riffen
Die im Rahmen des Messprogramms erhobenen Daten sind Bestandteil der Biodiversitäts-Datenbank des BfN. INSPIRE-konforme Datenmodelle/Datendienste befinden sich aktuell in der Entwicklung.
Auf Anfrage können die erhobenen Daten vom BfN derzeit bereits INSPIRE-konform zur Verfügung gestellt werden.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee) - Anderer Standard:
DIN EN 14996 (2006-08): Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Qualitätssicherung biologischer und ökologischer Untersuchungsverfahren in der aquatischen Umwelt; Deutsche Fassung EN 14996: 2006
DIN EN ISO 16665 (2006-02): Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die quantitative Probenahme und Probenbearbeitung mariner Weichboden-Makrofauna ( ISO 16665: 2005); Deutsche Fassung EN ISO 16665: 2005 (DEV – 66. Lieferung 2006, M 50)
DIN EN 16260 (2012): Visuelle Meeresbodenuntersuchungen mittels ferngesteuerter Geräte und/oder Schleppgeräten zur Erhebung von Umweltdaten
DIN EN ISO/IEC 17025 (2017): Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien
GUV-R 2112 (Fassung 6/2011): Regeln über den Einsatz von Forschungstauchern
BGV C23 (Fassung 9/2012-04): Unfallverhütungsvorschriften für Taucherarbeiten
BGI 897 (Fassung 1/2007): Tauchereinsätze mit Mischgas
- BfN
- IOW
Im Jahr 2009 erfolgten die Entwicklung des Monitoring- und Bewertungskonzeptes sowie die Ersterfassung aller monitoringrelevanten Vorkommen in der deutschen AWZ der Ostsee. Das eigentliche Monitoring startete im darauffolgenden Jahr 2010.
- Ausschließliche Wirtschaftszone
Das hier beschriebene Messprogramm wurde vom Bundesamt für Naturschutz zur Umsetzung der FFH-Richtlinie innerhalb seines Zuständigkeitsbereiches in der kontinentalen biogeografischen Region konzipiert und etabliert. Diese Zuständigkeit beschränkt sich auf die Meeresgewässerregion "Ausschließlichen Wirtschaftszone".
Sandbänke kommen neben der AWZ auch in den Übergangs- und Küstengewässern der deutschen Ostsee vor. Diese innerhalb der Übergangs- und Küstengewässer gelegenen Sandbänke befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Küstenbundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, welche aktuell daran arbeiten, eigene Messprogramme für diesen FFH-LRT zu entwickeln.
- BALDE_EEZ / AWZ deutsche Ostsee
Das Messprogramm dient primär der Erfassung des gemäß Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ( FFH-RL ) geschützten FFH-Lebensraumtyps "Sandbänke" in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Ostsee. Im Sinne der Meeresstrategierahmenrichtlinie ( MSRL ) dient es damit dort auch der Erfassung des gleichnamigen besonders geschützten benthischen Lebensraums.
Orientiert an nationalen Vorgaben zur Umsetzung der FFH-RL wurden die zu diesem Messprogramm gehörenden Messstationen auf die bekannten Vorkommen des Lebensraumtyps innerhalb der FFH-Gebiete in der deutschen AWZ der Ostsee verteilt (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/meeresundkuestenschutz/downloads/Monitoringberichte/Natura-2000-Monitoring-AWZ.pdf). An jeder dieser Messstationen sind Greiferbeprobungen (3 Infauna-Hols, 1 Sediment-Hol), 1 Dredge-Zug sowie Videoaufnahmen von 5 Minuten vorgesehen. Anhand der Greiferproben wird artspezifisch Abundanz und Biomasse (Feuchtgewicht) bestimmt, mit der Dredge die Fauna semiquantitativ erfasst (Abundanzklassen) und mit dem Video sowohl das Artenspektrum der Epifauna (sessil und vagil) als auch die Habitatstrukturen (inkl. Störungsanzeiger) aufgenommen.
Die im Messprogramm erhobenen Daten dienen der Umsetzung der FFH-RL, der MSRL sowie des HELCOM-Übereinkommens. Im Rahmen der FFH-RL erhebt das Messprogramm Daten, anhand derer eine Zustandsbewertung des Parameters „Spezifische Strukturen und Funktionen“ erfolgt. Er fließt als einer von vier Parametern in die Bewertung des Erhaltungszustands des Lebensraumtyps „Sandbänke“ ein und lässt sich im übertragenen Sinne auch dem Kriterium D6C5 „Zustand der benthischen Lebensräume“ des Deskriptors 6 „Integrität des Meeresbodens“ gemäß MSRL sowie dem nationalen Umweltziel 3 „Meere ohne Beeinträchtigung der marinen Arten und Lebensräume durch die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten“ und dem Umweltziel 4 „Meere mit nachhaltig und schonend genutzten Ressourcen“ zuordnen.
Aufgrund der primären Ausrichtung des Messprogramms auf die eher national orientierte Umsetzung der FFH-RL findet keine regionale Koordination im Rahmen von HELCOM statt. Die Messdaten werden national erhoben, sie wurden und werden HELCOM aber auf Anfrage für die Entwicklung und Anwendung regionaler Indikatoren, wie z.B. „state of the soft-bottom community“, zur Verfügung gestellt.
Der Erhaltungszustand der Sandbänke wird an allen vorhandenen Messstellen kontinuierlich gemessen. Ein risikobasierter Ansatz wird nicht angewendet.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Das Gerät ermöglicht die Entnahme quantitativer Proben mit einer standardisierten Fläche von rund 0,1m². Dies ermöglicht eine Auswertung hinsichtlich des Artenspektrums und der Verteilung von Abundanz und Biomasse. Diese Parameter bilden dann maßgeblich die Basis für eine spätere Zustandsbewertung.
Mobile Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Da die untersuchte Fläche aber meistens nicht genau bekannt ist, erfolgt die Auswertung semiqualitativ, d.h. die Proben ergänzen vorwiegend das Artenspektrum an der Station und geben nur einen groben Hinweis auf die Häufigkeit der Arten (Häufigkeitsklassen). Da die Methode jedoch invasiv ist, d.h. den untersuchten Lebensraum schädigt, und zudem keine genauen Angaben zur Häufigkeit zulässt, kommen ergänzend oder alternativ zunehmend optische Verfahren zum Einsatz.
Hierzu gehören beispielsweise Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden. So können Eindrücke von den Strukturen des Lebensraumes und dem Vorkommen großer Arten gewonnen werden. Das identifizierbare Artenspektrum umfasst allerdings nur große Arten und ist daher deutlich geringer als in den Dredgefängen.
- Umweltzustand und Auswirkungen
- Belastung in der marinen Umwelt
Das Messprogramm ist primär darauf ausgerichtet, den Erhaltungszustand des FFH-Lebensraumtyps Sandbänke festzustellen und anhand nationaler Vorgaben (https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/natura2000/marin_11.pdf) gemäß Art. 17 FFH-RL zu bewerten.
Die im Boden lebende Gemeinschaft (In- oder Endofauna) wird typischerweise mit einem Backengreifer (Typ van-Veen) untersucht. Arten, die auf dem Boden leben (Epifauna) sind häufig größer und seltener und sind oft zur schnellen Flucht befähigt. Um diese Arten zu erfassen, kommt daher eine Dredge zum Einsatz, die eine deutlich größere Fläche als der Backengreifer aufnimmt. Zusätzlich werden Schleppkameras, die vom Schiff aus entlang festgelegter Transsekte knapp oberhalb des Meeresbodens entlang gezogen werden, eingesetzt.
- In-situ Probenahme küstenfern
Darr A, Zettler ML (2009): Erprobung eines Fachvorschlags für das langfristige benthologische Monitoring der Natura 2000 Lebensräume in der deutschen AWZ der Ostsee als Grundlage für die Erfüllung der Natura 2000 – Berichtspflichten (FFH - Berichtsperiode 2007 – 2012). Projektbericht des IOW im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz, 77 S
Darr A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2012, 2013, 2014, 2015): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahre 2011-2014. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz
Darr A, Zettler A, Zettler ML, Ebbe B, Gutow L (2016, 2017): Monitoringbericht: Zustand benthischer Arten und Biotope in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Untersuchungsjahre 2015-2017. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz
- HEL-032 | HELCOM Recommendations and guidelines for benthic habitat monitoring in the Baltic Sea
- OTH | Other monitoring method
Die Monitoring-Methode ist in erster Linie an den Anforderungen der FFH-RL und damit der Bewertung des LRT Riffe gemäß Art. 17 FFH-RL ausgerichtet.
In der Ostsee sind die Distanzen zwischen den zu untersuchenden Flächen deutlich geringer als in der Nordsee, so dass der interannuellen Variabilität im Monitoringkonzept in hoher zeitlicher Auflösung Rechnung getragen werden kann. Analogieschlüsse von einer Fläche auf eine andere sind dagegen aufgrund der unterschiedlichen Wirkfaktoren (z.B. Salzwasserzustrom, Sauerstoffmangel, anthropogene Beeinträchtigungen, vgl. Zettler et al. 2017) nicht möglich. Daher werden alle Sandbankgebiete in der deutschen AWZ der Ostsee jährlich mit insgesamt 10 Dauerstationen aufgenommen. Zusätzlich erfolgt einmal pro Berichtszeitraum (alle 6 Jahre) eine vollständige Aufnahme jedes Gebietes (Schwerpunktuntersuchungen). Bei den Sandbänken werden hierfür im FFH-Gebiet „Adlergrund“ und im Fehmarnbelt jeweils 10, sowie auf der Oderbank 15 Stationen aufgenommen.
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie
- Helsinki-Übereinkommen (HELCOM)
- Benthische Arten - Abundanz und/oder Biomasse
- Meeresboden-Habitate - Merkmale der Artengemeinschaften
- NAT-DE-Sandbank | Erhaltungszustand von Sandbänken
Die im Rahmen des Messprogramms erhobenen Daten sind Bestandteil der Biodiversitäts-Datenbank des BfN. INSPIRE-konforme Datenmodelle/Datendienste befinden sich aktuell in der Entwicklung.
Auf Anfrage können die erhobenen Daten vom BfN derzeit bereits INSPIRE-konform zur Verfügung gestellt werden.
- Anderer Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard (spezifizieren)
- Nationaler Standard:
Qualitätssicherungsprogramm der BLANO (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee) - Anderer Standard:
DIN EN 14996 (2006-08): Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Qualitätssicherung biologischer und ökologischer Untersuchungsverfahren in der aquatischen Umwelt; Deutsche Fassung EN 14996: 2006
DIN EN 16260 (2012): Visuelle Meeresbodenuntersuchungen mittels ferngesteuerter Geräte und/oder Schleppgeräten zur Erhebung von Umweltdaten
DIN EN ISO 16665 (2006-02): Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die quantitative Probenahme und Probenbearbeitung mariner Weichboden-Makrofauna ( ISO 16665: 2005); Deutsche Fassung EN ISO 16665: 2005 (DEV – 66. Lieferung 2006, M 50)
DIN EN ISO/IEC 17025 (2017): Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien
4 - Qualitätssicherung
Die am BLMP beteiligten Einrichtungen sind verpflichtet, in Eigenverantwortung Qualitätsmanagementsysteme in Anlehnung an die DIN EN ISO/IEC 17025 zu etablieren und aufrecht zu erhalten (ARGE BLMP-Beschluss 2006). Das beinhaltet die Durchführung sowohl interner als auch externer Qualitätssicherungsmaßnahmen zur Sicherstellung zuverlässiger und vergleichbarer Untersuchungsergebnisse. Dabei werden sie durch die Qualitätssicherungsstelle des BLMP am Umweltbundesamt (QS-Stelle) unterstützt, die als unabhängige nicht direkt am Monitoring beteiligte Institution für die Koordinierung der Qualitätssicherungsmaßnahmen im Rahmen des BLMP zuständig ist. Die erforderlichen einrichtungsübergreifenden Abstimmungen erfolgen in der Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung“ (AG QS), in der Expert*innen aus Bund und Küstenländern vertreten sind. Durch enge Zusammenarbeit mit der AG ErBe sowie deren Fach-Arbeitsgruppen ist die direkte Verbindung zu den messenden Einrichtungen gewährleistet.
Die QS-Stelle ist für die Erarbeitung von Handreichungen wie z.B. Leitlinien zur Methodenvalidierung und von Qualitätsmanagement-Musterdokumenten zuständig. Sie organisiert Workshops und führt Ringversuche zu den im Rahmen des BLMP eingesetzten Untersuchungsverfahren und Matrizes durch. Seit 2001 bietet die QS-Stelle den BLMP-Laboratorien auch die Durchführung externer Audits auf Grundlage der DIN EN ISO 17025 mit entsprechend geschultem Personal an.
Das Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO/IEC 17025 schließt folgende Punkte ein:
- dokumentierte Validierung/Verifizierung der eingesetzten Untersuchungsmethoden zur Ermittlung der Verfahrenskenndaten,
- kontinuierlicher Nachweis der verfahrensspezifischen Richtigkeit und Präzision, z.B. durch das Führen von Kontrollkarten und den Einsatz von (zertifizierten) Referenzmaterialien, soweit möglich,
- die Qualifikation und regelmäßige Schulung des Personals bezüglich der eingesetzten Verfahren,
- die regelmäßige Durchführung von internen und externen Audits,
- die regelmäßige Teilnahme an nationalen und internationalen Laborvergleichen, Ringversuchen, Schulungen und Workshops sowie deren Auswertung.
Da durch die QS-Stelle (biologischer Bereich) nicht jährlich Workshops und Ringversuche und auch nicht für alle Parameter angeboten werden können, sollten regelmäßig bilateral und eigenständig Laborvergleichsanalysen zwischen den Laboren organisiert werden, deren Ergebnisse in der AG Qualitätssicherung vorgestellt und diskutiert werden. Auch sind Angebote anderer nationaler/internationaler Anbieter zu nutzen.
Grundsätzlich ist bei Langzeitmessreihen auf eine Kontinuität der Bearbeiter sowie auf eine entsprechende Qualifizierung zu achten.
Die Labore müssen die rechtzeitige und vollständige Übermittlung der Untersuchungsergebnisse an die MUDAB auf Basis der MUDAB-Datenformate, einschließlich der als Mindestmaß definierten QS-Angaben, die aber die internationalen Vorgaben (ICES) abdecken, gewährleisten.
Für externe QM-Maßnahmen werden Angebote folgender Anbieter genutzt:
- QS-Stelle (des BLMP am UBA (Workshops, Ringversuche, Artenliste, Normung bei DIN, CEN und ISO, Begleitung der Etablierung von QM-Systemen, Erarbeitung von Muster-SOPs, Durchführung von Audits))
- NMBAQC (UK) (National Marine Biological Analytical Quality Control)
4.1 Messende Einrichtungen
Bund/Länder* | Behörden |
---|---|
Bund | BSH |
Mecklenburg-Vorpommern | LUNG MV |
Niedersachsen | NLPV NI , NLWKN |
Schleswig-Holstein | LfU SH |
Sonstige | AWI , IOW |
* An der gemeinschaftlichen, föderalen Umsetzung der Aufgaben des Meeresschutzes sind folgende Ministerien von Bund und Küstenländern beteiligt:
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
- Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
- Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen (SKUMS HB)
- Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (BUKEA HH)
- Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern (LM MV)
- Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU NI)
- Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN SH)
4.2 Monitoring-Leitfäden
In den Messprogrammen verwendete regional und international abgestimmte Monitoring-Methoden
- HELCOM Manual for monitoring in COMBINE programme Download
- COMBINE Manual, Annex C-8: Soft bottom macrozoobenthos.Download
- HELCOM Recommendations and guidelines for benthic habitat monitoring in the Baltic Sea Download
- OSPAR CEMP Guideline: Common indicator: Condition of benthic habitat communities (BH2) - common approach (Agreement 2018-06) Download
- OSPAR CEMP Guidelines Common Indicator: BH3 Extent of Physical damage to predominant and special habitats (Agreement 2017-09) Download
- OSPAR Guidelines on Quality Assurance for Biological Monitoring in the OSPAR Area (Agreement 2002-15) Download
4.3 Normen
DIN EN ISO/IEC 17025 (2005-08): Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien (ISO/IEC 17025: 2005); Deutsche und Englische Fassung EN ISO/IEC 17025: 2005. https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-iec-17025/77196483
Hinweis:
Zurückgezogen und ersetzt durch DIN EN ISO/IEC 17025, 2018-03DIN EN ISO/IEC 17025(2018-03): Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien (ISO/IEC 17025: 2017); Deutsche und Englische Fassung EN ISO/IEC 17025: 2017. https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-iec-17025/278030106
DIN EN 14996 (2006-08): Wasserbeschaffenheit - Anleitung zur Qualitätssicherung biologischer und ökologischer Untersuchungsverfahren in der aquatischen Umwelt; Deutsche Fassung EN 14996: 2006.
https://www.beuth.de/de/norm/din-en-14996/86726609DIN EN ISO 19493 (2007-09): Wasserbeschaffenheit - Anleitungen für meeresbiologische Untersuchungen von Hartsubstratgemeinschaften (ISO 19493:2007); Deutsche Fassung EN 19493:2007. https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-19493/97479786
DIN EN ISO 16665 (2014-06): Wasserbeschaffenheit - Anleitung für die quantitative Probenahme und Probenbearbeitung mariner Weichboden-Makrofauna (ISO 16665:2014); Deutsche Fassung EN ISO 16665:2013. https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-16665/192000244
DIN EN 15196 (2006-10): Wasserbeschaffenheit - Anleitung zur Probenahme und Behandlung von Exuvien von Chironomidae-Larven (Diptera) zur ökologischen Untersuchung; Deutsche Fassung EN 15196: 2006.
https://www.beuth.de/de/norm/din-en-15196/87987474
4.4 Aktivitäten
Handreichungen, Musterdokumente
Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über vorhandene QM-Dokumente und durchgeführte externe QM-Maßnahmen:- Muster-Standardarbeitsanweisung für Laboratorien des Bund/Länder-Messprogramms -Prüfverfahren-SOP: Epibenthosfauna-Untersuchungen mittels Baumkurre und Dredge Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA
- Orendt, C. ; Dettinger-Klemm, A. & Spies, M. (2013/2019)
Bestimmungsschlüssel für die Larven der Chironomidae (Diptera) der Brackgewässer Deutschlands und angrenzender Gebiete, in: P. Schilling (Hrsg.), Bund/Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee (BLMP) – Berichte der Qualitätssicherungsstelle 2013/1, Deutschland/Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau [u.a], 242 S. 2. korrigierte Auflage April 2019. - Bundestaxaliste der Gewässerorganismen Deutschlands (BTL) Download
- Verfahrensanweisung zur Verifizierung und Validierung von Prüfverfahren, Version 01 Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA
- Muster-Standardarbeitsanweisung für Laboratorien des Bund/Länder-Messprogramms - Prüfverfahren-SOP: Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Version 01 Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA
- Muster-Qualitätsmanagementhandbuch für Laboratorien des Bund/Länder-Messprogramms nach DIN EN ISO/IEC 17025, Version: 02 vom 01.02.2008, Umweltbundesamt. Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA
Workshops, Schulungen
-
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 1-13: Taxonomischer-Workshop: „Taxonomie und Bestimmung ausgewählter mariner Makrozoobenthosguppen“; 2019-1 - 2019-11-15
Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 2-15: Taxonomischer-Workshop: „Bestimmung aktuell in der Nord- und Ostsee auftretender Neozoa“; 2012-0 - 2012-02-16
Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 6-15: Taxonomischer-Workshop: „Bestimmung aktuell in der Nord- und Ostsee auftretende Neobiota und Hartboden-Monitoring in der Ostsee“; 2011-0 - 2011-06-16
-
Bundesanstalt für Gewässerkunde, 2-02: Beprobungsstrategien zur Erfassung von Umwelteinflüssen auf das Makrozoobenthos von Übergangs- und Küstengewässern; 2010-1 - 2010-12-03
Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 2-08: Workshop „Akkreditierung von Laboratorien nach DIN EN ISO/IEC 17025“; 2007-02-08
Download -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 1-30: Workshop „Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025“; 2005-11-30
Download -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 3-22: 3. Makrozoobenthos-Workshop „Mollusca, Polychaeta, Oligochaeta“; 2004-0 - 2004-03-26
Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 2-17: Workshop „Miesmuschel-Monitoring im BLMP“; 2004-02-17
Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA Download -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 1-04: Workshop „Meeresmonitoring und Qualitätssicherung - Erfahrungsaustausch“; 2002-1 - 2002-11-06
Download -
HELCOM/BEQUALM, 1-01: Taxonomischer-Workshop „Benthos Taxonomic Workshop"; 2000-01-01
-
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 9-28: 2. Taxonomscher-Workshop „Amphipoda“; 1998-0 - 1998-10-01
Senden einer E-Mail zwecks Dateianfrage an die QS-Stelle des UBA -
Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 3-23: 1. Taxonomscher Workshop „Polychaeta“; 1998-0 - 1998-03-26
-
ICES/HELCOM, 1-01: Taxonomischer-Workshop "Benthos Taxonomic Workshop"; 1997-01-01
-
ICES/HELCOM, 1-01: Workshop „Quality Assurance of Benthic Measurements in the Baltic Sea“; 1996-01-01
-
ICES/HELCOM, 1-01: Workshop „Quality Assurance of Benthic Measurements in the Baltic Sea“; 1994-01-01
Ringversuche
- Qualitätssicherungsstelle des BLMP
am UBA, 2018:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Sortierung, Artbestimmung und Zählung ausgewählter Taxa aus der Nord- und Ostsee“; Anzahl der beteiligten Labore: 16, Bericht: Dezember 2019 - Qualitätssicherungsstelle des BLMP
am UBA, 2015:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Artbestimmung ausgewählter Taxa aus der Ostsee“; Anzahl der beteiligten Labore: 15, Bericht: Dezember 2016 - Qualitätssicherungsstelle des BLMP
am UBA, 2013:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Korngrößenbestimmung, Biomassebestimmung und Sortierung/Artbestimmung/Zählung“; Anzahl der beteiligten Labore: 16, Bericht: Dezember 2014 - Qualitätssicherungsstelle des BLMP
am UBA, 2004:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Bestimmung von ausgewählten Makrozoobenthosarten in einer "naturnahen" Makrozoobenthosprobe aus der westlichen Ostsee“; Anzahl der beteiligten Labore: 16, Bericht: November 2004 - NMBAQC/BEQUALM, 2004:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Ring Test Exercise 23“; Anzahl der beteiligten Labore: 15, Bericht: 2004 - NMBAQC/BEQUALM, 2004:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Macrobenthos Exercise 11“; Anzahl der beteiligten Labore: 10, Bericht: 2004 - NMBAQC/BEQUALM, 2003:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Ring Test Exercise 22“; Anzahl der beteiligten Labore: 13, Bericht: 2003 - Qualitätssicherungsstelle des BLMP
am UBA, 2002:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Artbestimmung ausgewählter Makrozoobenthosarten aus der Nord- und Ostsee“; Anzahl der beteiligten Labore: 13, Bericht: Oktober 2001, korrigierte Fassung Mai 2002 - Qualitätssicherungsstelle des BLMP
am UBA, 2000:
Makrozoobenthos-Ringversuch „Artbestimmung von 25 ausgewählten Makrozoobenthosarten“; Anzahl der beteiligten Labore: 11, Bericht: Januar 2000 - ICES, 1985:
Makrozoobenthos-Vergleichsuntersuchung „Intercalibration Exercise on Sampling Methods for Macrobenthos”, ICES Benthos Methods WG; Anzahl der beteiligten Labore: 6, Bericht: Januar 1985
4.5 QS - Art. 11 MSRL
Messprogramm | Qualitätssicherung | Ergänzende Angaben zur Qualitätssicherung |
---|---|---|
Hardbottom Makrozoobenthos (Küste und AWZ, Nordsee, explizit Helgoland und Riffe) |
Anderer Standard (spezifizieren), Nationaler Standard (spezifizieren) |
|
Softbottom Makrozoobenthos (Küste und AWZ, Nordsee) |
Anderer Standard (spezifizieren), Nationaler Standard (spezifizieren) |
|
Hardbottom Makrozoobenthos (Küste und AWZ, Ostsee) |
Anderer Standard (spezifizieren), Helsinki Commission Cooperative Monitoring in the Baltic Marine Environment manual of measurement protocols, Nationaler Standard (spezifizieren) |
|
Softbottom Makrozoobenthos (Küste und AWZ, Ostsee) |
Anderer Standard (spezifizieren), Helsinki Commission Cooperative Monitoring in the Baltic Marine Environment manual of measurement protocols, Nationaler Standard (spezifizieren) |
Eine detaillierte Beschreibung der Methoden zu Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden) ist der Muster-Standardarbeitsanweisung SOP MZB (Kapitel 9) für Laboratorien des BLMP s zu entnehmen. |
Erfassung von Riffen in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee |
Anderer Standard (spezifizieren), Nationaler Standard (spezifizieren) |
|
Erfassung von Sandbänken in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee |
Anderer Standard (spezifizieren), Nationaler Standard (spezifizieren) |
|
Erfassung von Riffen in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Ostsee |
Anderer Standard (spezifizieren), Nationaler Standard (spezifizieren) |
|
Erfassung von Sandbänken in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Ostsee |
Anderer Standard (spezifizieren), Nationaler Standard (spezifizieren) |
|
4.6 Entwicklungsbedarf
- Überarbeitung (mit Berücksichtigung der Übergangsgewässer) der Muster-Standardarbeitsanweisung für Laboratorien des Bund/Länder-Messprogramms - Prüfverfahren-SOP: Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten (Weichboden), Version 01
- Erstellung einer Muster-Standardarbeitsanweisung für Laboratorien des Bund/Länder-Messprogramms - Prüfverfahren-SOP: Probenahme durch Taucher bzw. Taucher gestützte Geräte für Makrozoobenthos-Untersuchungen in marinen Sedimenten,
- Vervollständigung der Bundestaxaliste und Bereitstellung der bundeseinheitlichen DV-Nr.
- Initiierung der Erstellung bzw. Überarbeitung bestehender Bestimmungssschlüssel
- Da durch die QS-Stelle nicht jährlich Workshops und Ringversuche angeboten werden können, sollen regelmäßig und eigenständig Laborvergleichsanalysen zwischen den Laboren durchgeführt, organisiert und deren Ergebnisse in der QAG Qualitätssicherung vorgestellt und diskutiert werden.
- Die beteiligten Einrichtungen streben den Aufbau und die Einführung einheitlicher QS-Standards durch die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen nach DIN EN ISO/IEC 17025 an, was im Idealfalle zur Akkreditierung der Einrichtungen führt.
5 - Literatur
- Adolph, W., Petri, G., Jaklin, S., Petersen, B. & W. Heiber (2007b) Aufbau einer Bewertungsmatrix für die Gewässertypen nach EG-WRRL im Küstengebiet der Nordsee, Schwerpunkt Flussgebietseinheiten Weser und Elbe. Abschlussbericht Teil B: Makrophyten (Röhrichte, Brack- und Salzmarschen), Makrozoobenthos, Schadstoffe. Berichte des NLWKN 2007. 102 S. und 60 S. Anhang Download
- Bartholomä, A. & P. Holler (2011) Kartierung sublitoraler Habitate im Niedersächsischen Wattenmeer mittels akustischer Fernerkundung. Unveröffentl. Abschlußbericht zum Projekt 19/05 plus Anhang i. A. der niedersächsischen Wattenmeerstiftung, Senckenberg- Institut, Wilhelmshaven
- Below, H. & C. Hobohm (1998) Fahrwasservertiefungen in der Tideelbe und mögliche Auswirkungen auf den Bestand des Schierlings-Wasserfenchel (Oenanthe conioides). Jb. Naturw. Verein Fstm. Lbg. 41: 103 - 115.
- Berg, T., Fürhaupter, K. & T. Meyer (2015) Handlungsanweisung zum Bewertungsverfahren MarBIT - Bewertung des ökologischen Zustandes des Makrozoobenthos in den inneren und äußeren Küstengewässern der Ostsee nach den Vorgaben der WRRL. Version 3 (deutsch), Stand: Mai 2015. MariLim, Bericht im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern. Download
- Berg, T., Fürhaupter, K. & T. Meyer (2015) Evaluierung der WRRL-Bewertungssysteme, Teil A: MarBIT (Makrozoobenthos). MariLim, Bericht im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern
- Borja, A., Franco, J. & V. Pérez (2000) A marine biotic index to establish the ecological quality of soft-bottom benthos within European estuarine and coastal environments. Mar.Poll.Bull. 40(12) 1100 - 1114.
- Fleischer, D. & M.L. Zettler (2009) An adjustment of benthic ecological quality assessment to effects of salinity. Marine Pollution Bulletin 58 (2009) 351¿357. Download
- Fleischer, D., Grémare, A., Labrune, C., Rumohr, H., Vanden Berghe, E. & M.L. Zettler (2007) Performance comparison of two biotic indices measuring the ecological status of water bodies in the southern Baltic and Gulf of Lions. Marine Pollution Bulletin 54 (2007) 1598 - 1606. Download
- Grall, J. & M. Glémarec (1997) Using biotic edices to estimate macrobenthic community pertubations in the Bay of Brest. Estuarine, Coastal and shelf science (44 Suppl.A): 43-53;Science for management in coastal and estuarine waters: Proceedings of th 25th annual symposium of the ECSA. Part 3 held in Dublin 11 - 16 September 1995.
- Grotjahn, M., Petri, G., Fischer, U. & W. Heiber (2008) EG WRRL - Praxistest Makrozoobenthos - Erprobung und Optimierung der Probennahmemethoden und der Bewertungsverfahren für Makrozoobenthos in den niedersächsischen Übergangs- und Küstengewässern. Berichte des NLWKN 2008. 82 S. und 112 S.Anhang.c
- Heyer, K. (2007) Intercalibration report (NEA GIG). Assessment of German coastal waters. (NEA1/26, NEA3/4) by benthic invertebrates. Im Auftrag des NLWKN. 13 S.
- Heyer, K. (2009) Bestimmung von deutschen Referenzwerten für das "MAMBI-Bewertungsverfahren" und Neuberechnung der Daten des NLWKN Praxistests sowie der Hamburger und Schleswig-Holsteiner Monitoringstationen. Unveröffentl. Bericht im Auftrag des NLWKN, 52 S.c
- Krieg, H.-J. (2007) Prüfung des Ästuartypieverfahrens (AeTV) als geeignete Methode für die Bewertung der Qualitätskomponente benthische wirbellose Fauna gemäß EG-WRRL für das Weserästuar. unveröffentlichtes Gutachten i. A. NLWKN Betriebsstelle Oldenburg/Brake
- Krieg, H.-J. (2011) Überblicksweise Überwachung des Weserästuars anhand der QK benthische Wirbellosenfauna. Durchführung der Untersuchung und Bewertung der Oberflächenwasserkörper mit dem Ästuartypieverfahren in 2011. i. A. des NLWKN, Betriebsstelle Brake/Oldenburg
- Meyer, T., Berg, T. & K. Fürhaupter (2009) Ostsee-Makrozoobenthos-Klassifizierungssystem für die Wasserrahmenrichtlinie - Referenz-Artenlisten, Bewertungsmodell und Monitoring. MariLim im Auftrag der Univ. Rostock, 129 S. Download
- Meyer, T., Reincke, T., Fürhaupter, K. & S. Krause (2005) Ostsee-Makrozoobenthos-Klassifizierungssytem für die Wasserrahmenrichtlinie. Technical report, MARILIM für Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein, 73 S.
- Muxika, I., Borja, A. & J. Bald (2007) Using historical data, expert judgement and multivariate analysis in assessing reference conditions and benthic ecological status, according to the European Water Framework Directive. Mar.Poll.Bull. 55(1-6):16 - 29.